1. Akt - Merkwürdige Dinge
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- Beitrag #401
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Lylla erspäte eine Tür, es war die dritte auf der linken Seite, die ein wenig offen stand. Gerade wollte sie hineinspähen, als sie das Rinnsal erblickte, das aus dem Türspalt herausfloß. Die Flüssigkeit war rot und zähflüssig.
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- Beitrag #402
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Sie nahm ihren Hut nun endgültig ab. Ihr Atem ging schnell und pfeifend, während sie auf den Boden starrte. Im Schimmer des Lichts, das aus der Kajüte auf den dunkleren Gang fiel, glitzerte eine Lache am Boden. Einen Moment lang verstand sie nicht, warum sie das so aufregte. Etwas Wasser, sicherlich, vielleicht war Wein am Boden verschüttet. Dann brach die Erinnerung an den Schrei der Pygmaei und die Asche an der Wand über sie herein. "Die Lichtwirkerin muss furchtbare Angst gehabt haben", jagten ihre Gedanken, während ihre dicken Wanderschuhe über die Treppenbohlen hämmerten, "dass sie all ihre Reserven ausgeschöpft hat." Sie blinzelte gegen das grelle Licht an Deck an und wedelte dramatisch mit ihrem Hut, als sie den Sänger erblickte. Die Kapitänin wäre ihr lieber gewesen, aber sie sah sie nicht. "Was immer in dieser Kabine war, es muss schrecklich gewesen sein."
"Hilfe", brüllte sie in die Richtung des Offiziers. "Wilde Tiere frei an Bord!" Und weil sie keiner Bühne widerstehen konnte: "Wir sind alle in Gefahr! Rette sich, wer kann!"
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- Beitrag #403
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Raya träumte: Sie stand an der Reling. Neben ihr unterhielten sich Andrel und die große Ellyl. Im Hintergrund hörte sie Kaebjorg und Quendi lachen. Der Sänger setzte seine verzaubernde Musik fort. Raya war sich sicher, dass sie nur über die Reling klettern musste und sich mit den Füßen abzustoßen brauchte und sie allen Antworten, die sie suchte, entgegen fliegen konnte. Als die beiden Ellyl bemerkten, was Raya vorhatte, waren sie schockiert. Andrel hatte sie jedoch knapp verfehlt, Raya stürzte vom Schiff. Sie fiel jedoch nicht weit, denn jemand hatte einen guten Wind heraufbeschworen, der sie wie auf Wellen empor hob. Raya gleitete dem Schiff voraus über die Landschaften. Über ihr warf sich ein riesiger Schatten. Als sie aufblickte, sah sie ein gigantisches Tier, dass zwar ein großes Maul hatte und mit seinen Flossen schlug, mit seinen sanften Augen jedoch nicht gefährlich wirkte. Raya flog über eine Stadt und an ein Gebirge heran. Unter sich sah sie Pferde über schmale Wege klettern. Plötzlich war sie am Eingang einer Höhle. Grün schimmerte es umm sie herum. Sie war von der Schönheit fasziniert. Am anderen Ende der Höhle entdeckte sie ein Schwert. Sie wollte gerade darauf zugehen, als ein stechender Schmerz an ihrer Hand sie erschreckte. Sie blickte an sich hinunter und entdeckte einen grünen Skorpion, der seinen Stachel ein zweites Mal in ihre Richtung lenkte. Sie sprang zurück und war auf einmal in dem Zimmer des Yarek Tarugo. Sie sah sich selbst auf dem Bett liegen, Schweiß rann ihr über die Schläfen und sie schüttelte sich hin und her. Andrel und Quendi standen neben dem Bett und berieten sich anscheinend. Raya blickte auf die immer noch schmerzende Hand herunter, die zu ihrem Schrecken grün geworden war. Ihr eigener Schrei weckte sie wieder auf.
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- Beitrag #404
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Iri'Molar kam die Treppe herunter und sah sich mit einer skurilen Situation konfrontiert. Die Tür zu Kabinen stand offen. In der einen Kabine umringten mehrere Passagiere eine andere. Vor der anderen stand eine Ellyll, die mit einem Hut wirbelte und hysterisch herumschrie, irgendetwas mit herumlaufenden Tieren.
"Was ist denn hier los?", fragte er die Ellyll und legte in seine Stimme einen Druck, der die Frau beruhigen sollte.
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- Beitrag #405
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Er nahte mit wehendem Haar und vor Verantwortung geschwellter Brust. Hätte sie nicht einen plötzlichen Ekel empfunden, weil sein Lied sie so untergebuttert hatte, sie hätte glatt ein wenig schmachten können. "Oh, wie gut, dass Sie da sind!", rief sie mit bebender Stimme. "Sie wissen sicherlich, was zu tun ist!" Sie drehte sich um und eilte ihm voran.
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- Beitrag #406
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
"Hm, schau ich eben selber nach", grummelte Kaebjorg, nachdem Lylla fortgelaufen war. Das rote Rinnsal, die unter der Türe herauslief - zweifellos Blut - konnte ja nur bedeuten, dass die Gefahr schon vorüber war.
Er packte seinen Hammus, stieß die Türe ganz auf und sah in die Kabine.
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- Beitrag #407
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Schnell erfasstet ihr die Situation: der Hinterlaib einer Großkatze, aus deren Rücken zwei Tentakeln wuchsen, hing an der in Richtung Quendis Kabine. Der Körper war erschlafft und regte sich nicht. Die spärliche Einrichtung der Kabine war verwüstet. Euch fiel eine große Kiste auf, deren Deckel an die Kabinenwand gelehnt war. Das Auffälligste war jedoch der Leichnam, der vor der Tür lag. Dessen Rücken zeigte tödliche Kratz- und Bissspuren, aus denen das noch warme Blut floss.
"Was bei Eldor ist denn hier passiert?", entfuhr es Iri'Molar.
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- Beitrag #408
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Huh, war das schrecklich! Lylla wandte sich ab. Diese furchtbaren Momente ließen das Leben einfrieren. Sie war dankbar, am Leben zu sein, dankbar, nicht zuerst in die Kabine gestürmt zu sein. Zunächst wollte tiefe Traurigkeit sie erfassen, weil zwei Leben ein gewaltsames Ende gefunden hatten. Sie war kurz davor, hilflos darin fortzuschwimmen. Ihrer Gewohnheit nach rettete sie sich aber in die Wut.
"Was soll das heißen, was hier passiert ist?! Soll das bedeuten, Sie hatten keine Kenntnis von diesem Tier an Bord?! Als Sie mir meine Bordkarte verkauft haben, habe ich mir abfällige Blicke wegen meines Gepäcks gefallen lassen müssen! Und nun haben wir einen Leichnam an Bord!" Sie unterstrich jeden Vorwurf mit einer ausladenden Gebärde mit dem Hut in der Hand. "Es ist Ihrer Verantwortung geschuldet, dass dort drüben eine junge Frau mit dem Tod ringt! Ich finde, sie sollte gratis fahren." Das letzte war ihr so herausgerutscht, ein Automatismus. Verwirrt fragte sie sich kurz, warum sie nicht gleich nach ihrem eigenen Ticket gefragt hatte. Typisch.
"Was soll das heißen, was hier passiert ist?! Soll das bedeuten, Sie hatten keine Kenntnis von diesem Tier an Bord?! Als Sie mir meine Bordkarte verkauft haben, habe ich mir abfällige Blicke wegen meines Gepäcks gefallen lassen müssen! Und nun haben wir einen Leichnam an Bord!" Sie unterstrich jeden Vorwurf mit einer ausladenden Gebärde mit dem Hut in der Hand. "Es ist Ihrer Verantwortung geschuldet, dass dort drüben eine junge Frau mit dem Tod ringt! Ich finde, sie sollte gratis fahren." Das letzte war ihr so herausgerutscht, ein Automatismus. Verwirrt fragte sie sich kurz, warum sie nicht gleich nach ihrem eigenen Ticket gefragt hatte. Typisch.
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- Beitrag #409
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Am Anfang fehlten Iri'Molar die Worten. So etwas Unverschämtes im Angesicht des Todes hatte er selten erlebt. Er entschied, sich nicht von dieser Person provozieren zu lassen. "Es gibt wichtigeres, was jetzt gemacht werden muss. Machen Sie sich nützlich." Er drehte den Toten um. Er blickte in das unverletzte Gesicht des Mannes. Er konnte sich an ihn erinnern, jedoch hatte er keine Kiste dieser Größe bei sich, als er an Bord kam. Entweder hatte sich jemand aus der Crew als unzuverlässig erwiesen oder... Seinen Gedanken nachhängend ging er zu der Kiste. Er strich über das Holz, die schwarze Farbe kam nicht von irgendeinem Lack, das Holz selber hatte diese Färbung - Schwarzholz, besonders selten und wertvoll. Der Deckel stand daneben. Ein Symbol war in den Deckel eingelegt, verschlungene Kreise aus schwarz, weiss und braun, umgeben mit Schriftzeichen. Dann kam ihm eine Idee, er richtete sich an die großmäulige Ellyll. "Kommen Sie und stehen Sie da nicht so rum. Helfen Sie mir. Klettern Sie in die Kiste und suchen sie nach eingelassenen Symbolen auf dem Kistenboden."
Zuletzt von TKarn am Mo Jan 09, 2017 9:58 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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- Beitrag #410
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
"Beim ralligen Dhuorolgar*!", entfuhr es Kaebjorg. In der Kabine sah es wirklich übel aus. Zwei leblose, blutige Körper lagen herum - oder eher gesagt eineinhalb - und er war froh, dass er nicht derjenige war, der später die Sauerei aufputzen musste.
Lylla erschien mit dem Zaubersänger und machte den Kerl zur Sau, weil dieses Biest an Bord war. Kaebjorg war aber ganz froh darüber, dass ihr Gepäck nicht kontrolliert worden war; schließlich trug Raya die ganze Zeit schon den Spokion mit sich herum und er war sich nicht sicher, ob der hier erlaubt war.
Der Zaubersänger hatte sich schnell wieder im Griff, nachdem Lyllas Wortschwall auf ihn niedergegangen war, und fing munter an, Befehle zu erteilen. Was sagte er da, Lylla sollte in eine Truhe steigen? Das würde nicht gut enden... Das zu erwartende Gezanke wollte Kaebjorg lieber nicht miterleben und machte sich aus dem Staub. Er schritt hinüber zu Andrel, Quendi und der bewusstlosen Raya. "Beim nächsten Patienten sparst du dir eine Menge Arbeit", murmelte er dem Ellyll zu.
* (NSC-Volk; ich zitiere aus dem Regelwerk: "Geboren in den Höhen Jermarins streiten sie um die Berge mit den Gidwerg.")
Lylla erschien mit dem Zaubersänger und machte den Kerl zur Sau, weil dieses Biest an Bord war. Kaebjorg war aber ganz froh darüber, dass ihr Gepäck nicht kontrolliert worden war; schließlich trug Raya die ganze Zeit schon den Spokion mit sich herum und er war sich nicht sicher, ob der hier erlaubt war.
Der Zaubersänger hatte sich schnell wieder im Griff, nachdem Lyllas Wortschwall auf ihn niedergegangen war, und fing munter an, Befehle zu erteilen. Was sagte er da, Lylla sollte in eine Truhe steigen? Das würde nicht gut enden... Das zu erwartende Gezanke wollte Kaebjorg lieber nicht miterleben und machte sich aus dem Staub. Er schritt hinüber zu Andrel, Quendi und der bewusstlosen Raya. "Beim nächsten Patienten sparst du dir eine Menge Arbeit", murmelte er dem Ellyll zu.
* (NSC-Volk; ich zitiere aus dem Regelwerk: "Geboren in den Höhen Jermarins streiten sie um die Berge mit den Gidwerg.")
Gaia Athanasia- Legende
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- Beitrag #411
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Andrel sah erschrocken auf. "Nächster Patient?"
Bitte, Dorana, erbarme dich und lass es nicht noch mehr Verletzte geben!, flehte er stumm. Schlimm genug, dass Quendi von dem Angriff der Bestie einen breiten Schmiss auf der Wange davongetragen hatte und ziemlich blass um die Nase war. Noch schlimmer, dass Raya in den Todesschlaf gefallen zu sein schienen und er nichts für sie tun konnte, außer ihre Körper vor dem Verfall zu bewahren. Für noch mehr Patienten war er einfach nicht ausgerüstet! Wie viele Passagiere hatte dieses unheimliche Tier wohl noch angefallen, bevor Rayas Zauber es vernichtet hatte?
Bitte, Dorana, erbarme dich und lass es nicht noch mehr Verletzte geben!, flehte er stumm. Schlimm genug, dass Quendi von dem Angriff der Bestie einen breiten Schmiss auf der Wange davongetragen hatte und ziemlich blass um die Nase war. Noch schlimmer, dass Raya in den Todesschlaf gefallen zu sein schienen und er nichts für sie tun konnte, außer ihre Körper vor dem Verfall zu bewahren. Für noch mehr Patienten war er einfach nicht ausgerüstet! Wie viele Passagiere hatte dieses unheimliche Tier wohl noch angefallen, bevor Rayas Zauber es vernichtet hatte?
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JennyHanan- Weltenbauer
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- Beitrag #412
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Raya öffnete die Augen. Der Schrei war anscheinend nur in ihrem Kopf zu hören gewesen, denn über ihr standen Quendi, Andrel und Kaebjorg und hatten noch nicht bemerkt, dass sie aufgewacht war. Sie hob ihre Hand und berührte den Arm des Ellyl. Irgendwie wollte ihre Stimme noch nicht so ganz funktionieren.
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- Beitrag #413
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
"Ach", Kaebjorg knirschte mit den Zähnen. Andrel war wohl nicht zu Scherzen aufgelegt. "Ist 'n Toter, der da liegt, ganz zerfleischt. Der Sänger kümmert sich drum. Und das Biest ist erledigt."
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- Beitrag #414
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Nachdem der erste große Schock vorbei war, setzte sich Quendi auf ihr den Boden. Für Raya konnte sie sowieso nichts tun. Ihre Wange pochte fürchterlich. Sie fühlte sich, als säße sie in einer großen Seifenblase und beobachtete das Geschehen um sie herum. Die aufgeregten Stimmen nahm sie nur dumpf war. Irgendwie fühlte sie sich seltsam und ausgelaugt, am liebsten würde sie sich einfach hinlegen und schlafen, aber gleichzeitig wusste sie, dass sie irgendwie wachbleiben musste. Querdenkerin versuchte sich auf die Stimmen um sie herum zu konzentrieren, aber das letzte, dass sie hörte war Kaebjorg. "... das Biest ist erledigt." Gut, dachte sie sich, dann konnte sie ja zumindest kurz die Augen zu machen.
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- Beitrag #415
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Lylla bemerkte den Gidwerg nur am Rande, als er sich an ihr vorbei auf den Gang drückte. "Da bleibt mir ja die Spucke weg!", schrillte ihre ausgebildete Stimme. "Wenn hier einer in die Kiste steigt, dann Sie! Es ist eine Frechheit! Nicht nur bin ich hier Gast und habe Anspruch auf Ermäßigung, sondern dieses ist auch nicht meine Kiste! Es ist die Kiste eines Gastes! Dass er nicht mehr unter uns weilt, um diese Entgleisung zu bemerken erscheint ja fast als Gnade", fügte sie leiser hinzu.
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- Beitrag #416
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Kaebjorg hatte einen seltsamen Sinn für Humor, doch Andrel war froh, dass es nicht noch mehr Verletzte gab. Gerade wollte er den Gidwerg um Hilfe bitten, um Raya in ihre Kabine zu bringen, als sie sich regte und seinen Unterarm berührte. Doch seine Erleichterung verging schon mit dem nächsten Atemzug wieder, als sein Blick auf Quendi fiel. Sie saß auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt. Der Kopf war ihr auf die Brust gesunken, und das Messer lag neben ihrer geöffneten Rechten.
Mit einem letzten Blick vergewisserte er sich, dass Raya seiner Hilfe nicht mehr bedurfte, und wandte sich der Pygmaei zu. Ihr Herz schlug noch, stellte er fest, doch der Takt war langsam - viel langsamer als er sein sollte. Vorsichtig rüttelte er Quendi an der Schulter, doch das einzige Resultat bestand darin, dass der schmale Körper zur Seite kippte. Er bettete sie auf dem Boden und schob ihr den Beutel unter den Kopf, der neben der Truhe gestanden hatte. Vielleicht war Dorana ihnen gewogen, und Quendi erwachte bald, so wie Raya vor wenigen Augenblicken.
Das Gezeter aus der Nachbarkabine schnitt sich so tief in sein Denken, dass seine Schläfen schmerzend pulsierten. Stöhnend presste er die Hand gegen den Kopf. Wenn Quendi davon nicht erwachte, konnten auch seine Künste nichts ausrichten.
"Du hast vorhin ein Unglück erwähnt", wandte er sich an Kaebjorg und stand auf. "Was meintest du damit? Liegt ein Fluch auf euch?"
Mit einem letzten Blick vergewisserte er sich, dass Raya seiner Hilfe nicht mehr bedurfte, und wandte sich der Pygmaei zu. Ihr Herz schlug noch, stellte er fest, doch der Takt war langsam - viel langsamer als er sein sollte. Vorsichtig rüttelte er Quendi an der Schulter, doch das einzige Resultat bestand darin, dass der schmale Körper zur Seite kippte. Er bettete sie auf dem Boden und schob ihr den Beutel unter den Kopf, der neben der Truhe gestanden hatte. Vielleicht war Dorana ihnen gewogen, und Quendi erwachte bald, so wie Raya vor wenigen Augenblicken.
Das Gezeter aus der Nachbarkabine schnitt sich so tief in sein Denken, dass seine Schläfen schmerzend pulsierten. Stöhnend presste er die Hand gegen den Kopf. Wenn Quendi davon nicht erwachte, konnten auch seine Künste nichts ausrichten.
"Du hast vorhin ein Unglück erwähnt", wandte er sich an Kaebjorg und stand auf. "Was meintest du damit? Liegt ein Fluch auf euch?"
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- Beitrag #417
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Iri'Molar schäumte innerlich vor Wut. Wie er solche Personen hasste. Sie hielten sich für etwas besseres und rümpften über andere die Nase. Dazu waren sie faul und dachten, sie müßten sterben, wenn sie auch nur einen Handschlag machen müssten. Und dann das gekeifere nach Geld. "Das habe ich mir schon gedacht. Faul und zu nichts nütze!" Das war einer der Gründe, warum er mit seiner Familie, insbesondere mit seinem Vater gebrochen hatte, weg von diesen Leuten, die ihm keinen Platz zum atmen ließen.
Er packte den Deckel und legte ihn auf die Kiste, dann schloss er die Schmuckschnalle und augenblicklich verkleinerte sich die Kiste auf Handgröße. "Hab ich mir doch gedacht", murmelte er.
Dann wandte er sich an Lylla. "Ihr habt also Mitleid mit diesem Stück Dreck?" Er deutete auf den Toten. "Ein Schmuggler von seltenen und gefährlichen Tieren. Noch dazu ein Stümper, sonst hätte er die Kiste nicht hier an Bord geöffnet. Wenn ihr eine Entschädigung wollt, wendet euch an ihn."
Damit ließ er die Ellyll stehen und schickte sich an, ein paar Matrosen herunterzuschicken, damit sie hier sauber machten.
Er packte den Deckel und legte ihn auf die Kiste, dann schloss er die Schmuckschnalle und augenblicklich verkleinerte sich die Kiste auf Handgröße. "Hab ich mir doch gedacht", murmelte er.
Dann wandte er sich an Lylla. "Ihr habt also Mitleid mit diesem Stück Dreck?" Er deutete auf den Toten. "Ein Schmuggler von seltenen und gefährlichen Tieren. Noch dazu ein Stümper, sonst hätte er die Kiste nicht hier an Bord geöffnet. Wenn ihr eine Entschädigung wollt, wendet euch an ihn."
Damit ließ er die Ellyll stehen und schickte sich an, ein paar Matrosen herunterzuschicken, damit sie hier sauber machten.
Zuletzt von TKarn am Do Jan 12, 2017 8:28 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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- Beitrag #418
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Quendis Verstand begann sich zu vernebelt. Sie spürte ein merkwürdiges Jucken um die Stellen, an denen sie von den Tentakeln getroffen wurde. Eine Müdigkeit überkam sie, so brachte sie auch kein Interesse auf, sich die rot gepustelten Stellen näher anzuschauen. Ihre Temperatur stieg sprunghaft an, dann schob sich eine fiebrige Nacht über ihren Verstand.
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- Beitrag #419
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Kaebjorg blickte ratlos die zusammengesunkene Quendi an, die gerade von Andrel untersucht wurde. Ob das noch der Kater von gestern war? Oder ein weiteres Unglück?
Da fragte ihn Andrel: "Du hast vorhin ein Unglück erwähnt. Was meintest du damit? Liegt ein Fluch auf euch?"
"Ach!", machte Kaebjorg. "Beim Auslaufen hab'n wir über die Reling gespuckt. Bringt Glück! Sollteste auch mal versuchen! Aber wer das Schiff trifft, hat unterwegs siebenmal Unglück." Stirnrunzelnd sah er auf Quendi. "Versucht wohl, alle heut unterzukriegen. Und das bei ihrem Kater!"
Da fragte ihn Andrel: "Du hast vorhin ein Unglück erwähnt. Was meintest du damit? Liegt ein Fluch auf euch?"
"Ach!", machte Kaebjorg. "Beim Auslaufen hab'n wir über die Reling gespuckt. Bringt Glück! Sollteste auch mal versuchen! Aber wer das Schiff trifft, hat unterwegs siebenmal Unglück." Stirnrunzelnd sah er auf Quendi. "Versucht wohl, alle heut unterzukriegen. Und das bei ihrem Kater!"
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- Beitrag #420
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
"Hm ..." Andrel kratzte sich am Kinn. "Von diesem Brauch habe ich noch nie gehört, aber Quendis Zustand spricht für sich." Nachdenklich blickte er auf die Pygmaei hinunter. Sieben Mal Unglück ...
Warum war ihr Gesicht plötzlich so rot? Eben noch war sie blass gewesen! Andrel kniete nieder, legte prüfend den Handrücken auf ihre Wange und zog ihn erschrocken zurück. Die kleine Frau glühte geradezu!
"Schnell!", herrschte er Kaebjorg an. "Gib mir die Waschschüssel vom Tisch! Und den Lappen! Und sag dem Molar, dass ich noch mehr Lappen brauche. Quendi hat hohes Fieber. Ich muss kalte Umschläge machen."
Warum war ihr Gesicht plötzlich so rot? Eben noch war sie blass gewesen! Andrel kniete nieder, legte prüfend den Handrücken auf ihre Wange und zog ihn erschrocken zurück. Die kleine Frau glühte geradezu!
"Schnell!", herrschte er Kaebjorg an. "Gib mir die Waschschüssel vom Tisch! Und den Lappen! Und sag dem Molar, dass ich noch mehr Lappen brauche. Quendi hat hohes Fieber. Ich muss kalte Umschläge machen."
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- Beitrag #421
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Eben noch hatte sich Lylla heiß gefühlt, da verpasste ihr die Beleidigung des Offiziers eine kalte Dusche. Ihre Wut allerdings kühlte er damit nicht ab, aber sie verstand, dass sie mit ihm nicht reden konnte. Er hatte wohl einen Film, vielleicht war ihm sein eigenes Zauberlied zuviel gewesen. Schade, dass sie ihn hatte treffen müssen und nicht einen richtigen Mann, mit dem man etwas anfangen konnte. Als er sich davonmachen wollte, warf sie sich ihm in den Weg und versuchte ihm fest in die Augen zu sehen. "Sie wollen jetzt nicht etwa abhauen, bevor Sie die Verletzten gesehen haben? Und erzählen Sie mir ja nicht, mit denen hätten Sie auch kein Mitleid." Sie machte sich so breit sie nur konnte.
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- Beitrag #422
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
"Wem?", fragte Kaebjorg. An jemanden namens Molar konnte er sich nicht erinnern. Aber er nahm die Schüssel und den Lappen vom Tisch und reichte sie Andrel.
"Sowas...", murmelte er. "Dabei hat sie den Narimbrand* gestern echt gut weggesteckt!"
*Gidwergschnaps der übelsten Sorte
"Sowas...", murmelte er. "Dabei hat sie den Narimbrand* gestern echt gut weggesteckt!"
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- Beitrag #423
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
"Ich glaube nicht, dass der Alkohol etwas damit zu tun hat", murmelte Andrel, wobei er Quendi den feuchten Lappen auf die Stirn legte. Lauter fügte er hinzu: "Molar. Der Ellyl. Der vorhin gesungen hat. Den Lylla nebenan runterputzt." Als er aufsah und Kaebjorgs Miene erblickte, konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
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- Beitrag #424
Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Der Zaubersänger kümmerte sich nicht um das Gekeife dieses Weibes. Nein, anders konnte er das Frauenzimmer nicht bezeichnen. Wieder stiegen in ihm die Szenen von den oberflächlichen Gänsen, mit denen sein Vater ihn zum Wohle der Familie verheiraten wollte, auf. Wie gut, dass er ihm sein Familienwohl vor die Füße geworfen hatte. Nur zu seiner Schwester Aurelia hielt er noch Kontakt, wenn der Wind ihn wieder nach Danmar'Caeolis wehte.
An Deck gab rief er Rudmark herbei: "Da unten liegt ein toter Schmuggler rum und sein Opfer, das auch tot ist. Schnapp dir zwei Leute und entsorge den Dreck. Dann sag dem Wetterpfuscher Bescheid, dass wir ihn den Flammen übergeben. Frag den Göttersprecher unten, ob er die Zeremonie leitet."
Wieder kam Wut in ihm auf. Er hatte kein Mitleid mit dem Schmuggler, nur mit der Schimmerkatze, obwohl diese ein gnadenloser Killer war. Diese Gefangenschaft hatte sie nicht verdient. Ein Martyrium, das durch die Geldgier der Schmuggler und dem Besitzdenken reicher skrupelloser Adliger wie sein Vater entstand.
Nachdenklich stellte er sich an die Reling.
Rudmark hatte inzwischen zwei Matrosen gefunden, die ihn nach unten begleiteten. In der Kabine angekommen, schüttelte er nur den Kopf, als er das Chaos überblickte.
An Deck gab rief er Rudmark herbei: "Da unten liegt ein toter Schmuggler rum und sein Opfer, das auch tot ist. Schnapp dir zwei Leute und entsorge den Dreck. Dann sag dem Wetterpfuscher Bescheid, dass wir ihn den Flammen übergeben. Frag den Göttersprecher unten, ob er die Zeremonie leitet."
Wieder kam Wut in ihm auf. Er hatte kein Mitleid mit dem Schmuggler, nur mit der Schimmerkatze, obwohl diese ein gnadenloser Killer war. Diese Gefangenschaft hatte sie nicht verdient. Ein Martyrium, das durch die Geldgier der Schmuggler und dem Besitzdenken reicher skrupelloser Adliger wie sein Vater entstand.
Nachdenklich stellte er sich an die Reling.
Rudmark hatte inzwischen zwei Matrosen gefunden, die ihn nach unten begleiteten. In der Kabine angekommen, schüttelte er nur den Kopf, als er das Chaos überblickte.
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"Dann wollen wir doch mal schauen, was passiert." letzte Worte eines unbekannten Magiers
But you, you're not allowed
You're uninvited
An unfortunate slight.
(Alanis Morisette)
You're uninvited
An unfortunate slight.
(Alanis Morisette)
CheshireCat- Schreiberling
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Re: 1. Akt - Merkwürdige Dinge
Würde, Würde und Haltung. Lylla hielt beides für Fassade. Sie öffnete die Tür ihrer Kabine und warf ihren Hut auf ihre Hängematte. Natürlich fiel er sofort runter, wie um sie zu bestätigen. Sie griff nach ihrem Stab und trat ihre Wut knirschend in die Bohlen. In dem Versuch, ihm keinen Schatten zu machen, während er sich um seine Patientin kümmerte, trat sie an den Heiler heran. "Es gibt Probleme. Ihr habt den Befehl sicher gehört. Eure Angelegenheiten gehen mich nichts an, aber ich fühle mich in dieser Sache mit Euch verbunden, immerhin hätte das Tier auch mich anfallen können. Wenn es nötig sein sollte, Euch zu verteidigen, oder Euren Willen durchzusetzen, so biete ich Euch meine Unterstützung." Sie ließ ihren Stab schwer auf den Boden pochen.
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"Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches, denk ich, ist mir fremd." (Terenz)