von moriazwo Do Dez 19, 2013 8:50 am
Ich denke, jeder Mensch wird in der einen oder anderen Weise von Ängsten geplagt. Manche sind sicher berechtigt, wenn man sich in einer aktuell gefährlichen Situation befindet. Dann ist es eine ganz normale Schutzreaktion des Körpers. Sie steigert den Ausstoß von Adrenalin und schärft die Sinne. Die meisten anderen Ängste werden jedoch von diffusr Furcht vor vagen Möglichkeiten bestimmt, für die zumeist kein Anlass besteht. Sie sind dadurch nicht weniger real für den Betroffenen, aber sie schützen ihn nicht, sondern hemmen ihn höchstens.
Ich denke, je unklarer und vager unsere Ängste sind, und je mehr Zeit man damit verbringt, umso wahrscheinlicher ist es, dass eine davon zur Realität wird. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass man eine Vorahnung drohenden Unheils hat, sondern dass man der leider bedauerliche Treffer einer statistischen Verteilung geworden ist.
Natürlich sind schwere Erkrankungen eine Bedrohung für das Leben und insbesondere, wenn ein sehr junger Mensch davon betroffen ist, ist es für alle Beteiligten bitter. Vermutlich wird fast jeder Mensch, wenn er nur lange genug lebt, irgendwann in seinem Leben damit konfrontiert - entweder als selbst Betroffener oder als Beteiligter. Letztlich muss jedem klar sein, dass wir nur Gäste auf dieser Welt sind. Dem einen wird mehr Zeit gegönnt, sich hier aufzuhalten, dem anderen leider weniger, doch irgendwann gehen wir alle denselben Weg. Natürlich kann uns das Angst machen, wie uns alles Unbekannte Angst macht. Niemand möchte gern leiden, niemand möchte gern sterben. Das trifft auf jeden zu - auch auf mich. Doch diese diffuse Angst darf mich nicht lähmen oder mir gar als Vorbote von vielleicht nie eintretenden Ereignissen erscheinen, was sie schlichtweg auch nicht ist.
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