2. Akt - Im Jadereich
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- Beitrag #401
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"Ach so," sagte Lylla, "dann können die beiden zu uns rauskommen? Meine alten Knochen ertragen die Feuchtigkeit nicht gut, wissen Sie?" Und sie schenkte ihm ihr harmlosestes Lächeln.
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- Beitrag #402
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Der Wächter schüttelte den Kopf. "Was bildest du dir ein Weib?", entfuhr es ihm. "Dazu musst du den Oberkerkermeister bitten." Er wieß mit der Hand in Richtung einer nahen Tür.
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- Beitrag #403
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Die abweisende Art des Wächters ließ Lylla vorsichtig werden. Sie wollten hier in keinem Fall den falschen Eindruck machen. Es wäre sicherlich richtig, harmlos zu erscheinen.
"Oh, nein, bitte entschuldigen Sie", lispelte Lylla erschrocken, "einen so wichtigen Mann darf man doch mit Kleinigkeiten nicht stören. Ich bin nur so furchtbar aufgeregt, wissen Sie! Ich war noch nie jemanden im Gefängnis besuchen."
Während der Wächter kurz wegsah, vielleicht um sich zu sammeln, warf Lylla schnell Raya und Quendi Blicke zu. Die beiden hatten sich die Tür gut gemerkt und sahen angestrengt nicht in die Richtung.
"Oh, nein, bitte entschuldigen Sie", lispelte Lylla erschrocken, "einen so wichtigen Mann darf man doch mit Kleinigkeiten nicht stören. Ich bin nur so furchtbar aufgeregt, wissen Sie! Ich war noch nie jemanden im Gefängnis besuchen."
Während der Wächter kurz wegsah, vielleicht um sich zu sammeln, warf Lylla schnell Raya und Quendi Blicke zu. Die beiden hatten sich die Tür gut gemerkt und sahen angestrengt nicht in die Richtung.
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- Beitrag #404
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Unverständnis, ja fast Entsetzen zeichnet sich im Gesicht des Wächters ab. "Nur der Oberkerkermeister, der ehrenwerte Shu Long, hat darüber zu entscheiden. Er ist der mit den Schlüsseln."
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- Beitrag #405
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Ihr Herz hämmerte in Lyllas Kehle und der Schweiß brach ihr aus. Raya und Quendi traten von einem Fuß auf den anderen und sahen sie wütend an. Das wurde ja zu einem Problem! Probleme jedoch, selbst die schlimmsten, brachen sich an Lyllas Unwillen, sie auszubaden. Schnell wendete sie das Blatt und spielte Entspannung. Lachend rief sie: "Verzeihen Sie vielmals! Ein Missverständnis! Ich war noch nie hier und dachte, die Formalitäten würden direkt im Gefängnis erledigt. Kommen Sie," rief sie mütterlich und nahm den überrumpelten Gardisten beim Arm. Sie stützte sich gerade sosehr auf ihn, dass er die Unsicherheit ihrer Schritte spüren konnte, aber nicht so, dass sie ihn wirklich belastete. Gemeinsam lenkte sie ihre Schritte auf die Tür des Oberkerkermeisters zu. Sie klopften respektvoll an.
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- Beitrag #406
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Ein gedämpftes "Herein!" war von jenseits der Tür zu hören. Der Wächter öffnete die Tür und wies in das Innere des Raumes. Hinter einem Tisch saß ein kleiner Mann mit verkniffenem Gesicht. Aus dem Raum führten 2 weitere Türen, eine direkt gegenüber dem Eingang und eine rechts davon. Der Mann blickte auf und fragte, an die drei Mädels gerichtet: "Was ist los?"
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- Beitrag #407
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"Wir vermissen zwei Mitglieder unserer Reisegruppe," sagte Lylla unsicher. "Kaebjorg und Andrel heißen sie. Wir haben überall gesucht. Sind sie hier?" Sie betrachtete das kleine, im Durchgangsbereich liegende Büro. Mit was für einem Menschen hatten sie es zu tun? Würde er sich ihnen öffnen?
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- Beitrag #408
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"So, tun sie das?" Der Mann sah missmutig auf. Er fand es schon ziemlich ungehörig, dass diese Frauen es wagten, ihn bei seiner Feierabendvorbereitung zu stören. Dementsprechend unfreundlich erwiderte er: "Wissen Sie, wie spät es ist?"
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- Beitrag #409
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Kaebjorg zog das Essen zu sich heran, das Andrel ihm fast ganz überließ. Das Fleisch war gar nicht mal so übel, nur etwas salzig. Und bei dem Brei stellte er sich einfach vor, es sei die aus Resten zusammengekochte Schiffsgrütze, die es auf längeren Fahrten zu essen gab, wenn alles andere ausging. Vermutlich war es auch sowas Ähnliches. Wie auch immer, solange kein Rattenkot oder so darin schwamm, konnte man's essen, und das tat er auch.
Andrel hingegen verzichtete auf seine Portion. Wie konnte er nur? Schließlich konnten sie nicht wissen, wann es wieder was gab. Stattdessen fütterte er nun tatsächlich die Ratten. Die Dalorim waren schon komische Leute.
"Un jetz?", fragte er zwischen zwei Bissen. "Wie funktioniert'n das hierzulande mit Urteilssprüchen und so?"
Andrel hingegen verzichtete auf seine Portion. Wie konnte er nur? Schließlich konnten sie nicht wissen, wann es wieder was gab. Stattdessen fütterte er nun tatsächlich die Ratten. Die Dalorim waren schon komische Leute.
"Un jetz?", fragte er zwischen zwei Bissen. "Wie funktioniert'n das hierzulande mit Urteilssprüchen und so?"
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- Beitrag #410
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Valeska ging langsam in ihrer Zelle auf und ab und schüttelte Arme und Beine aus, um sie zu lockern. Dann begann sie mit vorsichtigen Dehnübungen, auch wenn sie wenig Lust dazu hatte. Aber sie würde den Teufel tun und sich von dem kühlen Gemäuer hier unten den geschmeidigen Körper verderben lassen. Sobald sie sich aufgewärmt hatte, ging sie zu ihrem täglichen Programm über. Schon bald lag sie auf dem Bauch, das Kinn auf ihre Hände gestützt und bog ihren Körper so weit über ihren Kopf hinunter, bis ihre Füße kurz vor ihren Ellbogen zu stehen kamen. Dann wanderte sie mit den Füßen mal zur einen Seite und dann wieder zur anderen, bis sie es schaffte, ihren Oberkörper zu umkreisen. Soweit so gut. Mit einem Seufzer entwirrte sie ihre Glieder und ließ sich in das stinkende Stroh sinken. Es machte einfach keinen Spaß in diesem düsteren Lichtschein, der durch das winzige vergitterte Fenster drang, zu üben. Sie stand auf und trat zur Tür. Der Wächter war gegangen und sie konnte keinen Laut mehr von ihm hören.
In der Zelle gegenüber befanden sich zwei Gefangene. Das hatte sie schon herausgefunden. Der eine Mann klang rauh und genügsam. Der war es scheints zufrieden, wenn er etwas zu essen hatte, aber der andere, der hatte eine sehr melodiöse, traurige Stimme. Den würde sie gerne kennenlernen, denn er war gut zu Tieren. Er hatte den Ratten sein Essen gegeben.
Noch einmal lauschte sie auf den Wächter, aber es war alles ruhig im Gang. Da zog sie ihr Taschentuch hervor, wickelte die darin versteckte Flöte aus und begann zu spielen. Vielleicht konnten sie die beiden hören und würden auch ans Fenster kommen.
Als würde die Flöte ihre Stimmung spüren, erklang eine leise Tonfolge, die einen Frosch zum Weinen bringen könnte - wenn einer hier wäre.
In der Zelle gegenüber befanden sich zwei Gefangene. Das hatte sie schon herausgefunden. Der eine Mann klang rauh und genügsam. Der war es scheints zufrieden, wenn er etwas zu essen hatte, aber der andere, der hatte eine sehr melodiöse, traurige Stimme. Den würde sie gerne kennenlernen, denn er war gut zu Tieren. Er hatte den Ratten sein Essen gegeben.
Noch einmal lauschte sie auf den Wächter, aber es war alles ruhig im Gang. Da zog sie ihr Taschentuch hervor, wickelte die darin versteckte Flöte aus und begann zu spielen. Vielleicht konnten sie die beiden hören und würden auch ans Fenster kommen.
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- Beitrag #411
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"Ich weiß es nicht", antwortete Andrel. "Ich bin noch nie zuvor in diesem Land gewesen." Er wollte noch etwas hinzufügen, hielt aber inne, denn ganz in der Nähe erklang eine Melodie, so traurig, dass es ihm einen Stich versetzte. Er sah auf. "Hörst du das?"
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- Beitrag #412
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"Und wie."
Eine helle Melodie stach Kaebjorg in die Ohren und vibrierte in seinem Schädel. Beim Bart der Großen Mutter, er hatte nicht gewusst, dass man einen Suff und einen Kater gleichzeitig haben konnte! Auf Zweiteres hätte er lieber verzichtet, denn er ertrug das Gepfeife kaum. Es war, als würde ihm jemand mit einer grellen Lampe in die Augen leuchten. Außerdem war es nicht einmal ein fröhliches Liedchen; es klang eher wie Die Ballade der sterbenden Seejungfrau. Hoffentlich würde es nicht auch so lang sein.
Er nahm einen weiteren Löffel Grütze, und sein Blick wanderte zu dem Fenster hoch, das in die Freiheit führte. Wann er wohl wieder die Straßen unsicher machen konnte? Ein Seemann ließ sich nicht gerne einsperren.
Eine helle Melodie stach Kaebjorg in die Ohren und vibrierte in seinem Schädel. Beim Bart der Großen Mutter, er hatte nicht gewusst, dass man einen Suff und einen Kater gleichzeitig haben konnte! Auf Zweiteres hätte er lieber verzichtet, denn er ertrug das Gepfeife kaum. Es war, als würde ihm jemand mit einer grellen Lampe in die Augen leuchten. Außerdem war es nicht einmal ein fröhliches Liedchen; es klang eher wie Die Ballade der sterbenden Seejungfrau. Hoffentlich würde es nicht auch so lang sein.
Er nahm einen weiteren Löffel Grütze, und sein Blick wanderte zu dem Fenster hoch, das in die Freiheit führte. Wann er wohl wieder die Straßen unsicher machen konnte? Ein Seemann ließ sich nicht gerne einsperren.
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- Beitrag #413
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Offenbar waren sie zur Unzeit hereingeplatzt. "Oh, bitte verzeihen Sie," entschuldigte sich Lylla mit einem schmerzbedingt knappen Knicks, "Sie haben ja recht. Wir stören Sie. Das war uns nicht bewusst. Unsere Gefährten waren nur so plötzlich verschwunden, dass uns der Schrecken geleitet hat. Wir möchten gerne zu einer passenderen Zeit kommen, wenn Sie es erlauben." Lylla hielt den Kopf gesenkt. Sie fürchtete, zu dick aufgetragen zu haben, spürte aber, wie der Klang ihrer Stimme bereits Quendi und Raya entspannte. Ihre Aufregung war direkt körperlich zu spüren gewesen.
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- Beitrag #414
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"Dann kommt morgen früh zur neunten Stunde wieder her", antwortete der Wächter mürrisch. Da schaute auf die Frauengruppe ujnd dann iweder zur Tür.
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- Beitrag #415
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Das Lied erstarb mit einem letzten, leisen Quietschton. Hoppla, das hat sie ja noch nie gemacht. Erschrocken nahm Valeska die Flöte aus dem Mund, wickelte sie wieder in ihr Taschentuch und versenkte verschämt beides so tief wie möglich in ihrer Hosentasche.
Sie hatte die beiden auf der anderen Seite des Ganges reden hören. Nur leider nicht mit ihr.
Unruhig trat sie von einem Fuß auf den anderen. Was wenn sie nichts mit mir zu tun haben wollen?
Sie wollte aber auf keinen Fall noch einen weiteren Tag abwarten. Lieber aufs Ganze gehen.
"Hallo? Hört mich jemand?"
Sie hatte die beiden auf der anderen Seite des Ganges reden hören. Nur leider nicht mit ihr.
Unruhig trat sie von einem Fuß auf den anderen. Was wenn sie nichts mit mir zu tun haben wollen?
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- Beitrag #416
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Beim Klang der schwermütigen Melodie hörten die Ratten auf, Andrels Essen herunterzuschlingen. Gebannt hielten sie ihre Köpfe in die Luft, als Lauschten sie intensiv der Musik. Als das Flötenspiel abbrach, machten sie sich über die Reste des Mahls her.
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- Beitrag #417
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Der letzte Ton des Flötenspiels war ein quietschender Missklang, der Andrel wie eine Nadel ins Ohr fuhr. Er zuckte zusammen und riss sich von der Beobachtung der Ratten los, die bis eben gebannt der Melodie gelauscht hatten.
"Hallo? Hört mich jemand?", flüsterte eine Stimme.
Andrel richtete sich auf und trat an die Zellentür, um durch das winzige Guckloch zu spähen. Außer einer weiteren Zellentür, die der ihren direkt gegenüberlag, konnte er nicht viel erkennen. Es schienen sich jedoch keine Wachen in der Nähe aufzuhalten, sonst hätten sie das Flötenspiel bestimmt unterbrochen.
"Wir können dich hören", sprach er gedämpft und beobachtete den kleinen Ausschnitt des Gangs, den er einsehen konnte.
"Hallo? Hört mich jemand?", flüsterte eine Stimme.
Andrel richtete sich auf und trat an die Zellentür, um durch das winzige Guckloch zu spähen. Außer einer weiteren Zellentür, die der ihren direkt gegenüberlag, konnte er nicht viel erkennen. Es schienen sich jedoch keine Wachen in der Nähe aufzuhalten, sonst hätten sie das Flötenspiel bestimmt unterbrochen.
"Wir können dich hören", sprach er gedämpft und beobachtete den kleinen Ausschnitt des Gangs, den er einsehen konnte.
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- Beitrag #418
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Für den Kerkermeister war die Sache erledigt. Raya stieß enttäuscht ihren Atem aus und Quendi schüttelte betrübt den Kopf. Am Liebsten wäre Lylla einfach in den kerker gestürmt - Andrel und Kaebjorg waren doch in ihrer Nähe! - aber sie zwang sich zu Ruhe. "Morgen früh zur Neunten," quittierte sie mit einem hübscheren Knicks. Er sollte nicht denken, dass sie nicht dankbar wären. Auch Quendi und Raya bewegten sich grüßend. Dann verließen sie das kleine Kabuff und gingen zum Schein entspannt auf die Straße.
Dort wurden ihre Schritte länger und ihre Haltung aggressiver. "Wir lassen die eine ganze Nacht da drin?!", rief Querdenkerin aufgebracht. "Wer weiß, wie man sie behandelt!"
"Ich bin auch dagegen," sprach Raya beruhigend auf sie ein. "Wenn wir sie aber befreien wollen, dürfen wir nicht auch in einer Zelle landen." Lylla war aufgeregter, als sie zugeben wollte. Ein Gefängnis war kein guter Ort, zumindest in ihrer Erfahrung. "Immerhin haben sie uns." Ihre Finger drückten den Stab in ihrer Hand, suchten einen perfekten Ansatzpunkt. "Wir können uns frei bewegen." Sie blieb abrupt stehen und ließ ihre Schultern fallen. "Gehen wir etwas trinken. In Nu gibt es bestimmt eine passable Teestube oder einen Ort, an dem der Geist zu Ruhe findet." In den Steinernen Kelch wollte sie nicht gehen, um die Erinnerung an den Hallodri zu vermeiden, der ihre Hand zum schmerzen gebracht hatte. Das war aber nicht nach Quendis Geschmack. "Trinken wir Tee in unserer Kneipe," forderte sie ihre beiden Gefährtinnen auf, "dort kann ich gut erzählen, was genau passiert ist." "Stimmt," kommentierte Raya mit einem Blitzen in den Augen, "und vielleicht kennt unser Wirt ein paar der Beteiligten, oder weiß, wo man jemanden mit Einfluss findet." Breit aufgestellt, den Wind im Rücken, lenkten sie ihre Schritte gemeinsam zum Steinernen Kelch.
Dort wurden ihre Schritte länger und ihre Haltung aggressiver. "Wir lassen die eine ganze Nacht da drin?!", rief Querdenkerin aufgebracht. "Wer weiß, wie man sie behandelt!"
"Ich bin auch dagegen," sprach Raya beruhigend auf sie ein. "Wenn wir sie aber befreien wollen, dürfen wir nicht auch in einer Zelle landen." Lylla war aufgeregter, als sie zugeben wollte. Ein Gefängnis war kein guter Ort, zumindest in ihrer Erfahrung. "Immerhin haben sie uns." Ihre Finger drückten den Stab in ihrer Hand, suchten einen perfekten Ansatzpunkt. "Wir können uns frei bewegen." Sie blieb abrupt stehen und ließ ihre Schultern fallen. "Gehen wir etwas trinken. In Nu gibt es bestimmt eine passable Teestube oder einen Ort, an dem der Geist zu Ruhe findet." In den Steinernen Kelch wollte sie nicht gehen, um die Erinnerung an den Hallodri zu vermeiden, der ihre Hand zum schmerzen gebracht hatte. Das war aber nicht nach Quendis Geschmack. "Trinken wir Tee in unserer Kneipe," forderte sie ihre beiden Gefährtinnen auf, "dort kann ich gut erzählen, was genau passiert ist." "Stimmt," kommentierte Raya mit einem Blitzen in den Augen, "und vielleicht kennt unser Wirt ein paar der Beteiligten, oder weiß, wo man jemanden mit Einfluss findet." Breit aufgestellt, den Wind im Rücken, lenkten sie ihre Schritte gemeinsam zum Steinernen Kelch.
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- Beitrag #419
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Bei dem schrillen Ton verkniff Kaebjorg sich ein Stöhnen. Er schob die leere Breischüssel von sich ohne aufzustehen, trank von dem schalen Wasser und lehnte sich an die kühle Kerkerwand. Wenigstens war jetzt wieder Ruhe.
Nein, doch nicht, der Flötenspieler versuchte nun, sich mit ihnen zu unterhalten - genauer gesagt war es eine Spielerin, die da herumflüsterte, jedoch nicht Syglind - deren schrille Stimme hätte er bestimmt erkannt. Immerhin, das Flüstern klang weitaus angenehmer als das kreischende Instrument.
Andrel stand gleich auf und sah nach, wer hier noch einsaß.
"Sag schöne Grüße von mir", murmelte Kaebjorg und schloss die Augen. Sein Schädel brummte und er war zu müde, sich zu unterhalten. Außerdem nagte noch immer der Verrat durch die beiden Gidwergfrauen an ihm, von denen eine jetzt tot war, und die andere auch irgendwo hier in einer Zelle saß. Mit Syglind hatte er noch viel weniger Lust zu reden als mit einer Fremden. Nicht einmal über sie nachdenken wollte er. Und was half am besten gegen lästige Grübelei? Da gab es, abgesehen vom Trinken, nur ein wirksames Gegenmittel: Schlafen. Er bettete den Kopf auf die Arme und versuchte an nichts zu denken.
Nein, doch nicht, der Flötenspieler versuchte nun, sich mit ihnen zu unterhalten - genauer gesagt war es eine Spielerin, die da herumflüsterte, jedoch nicht Syglind - deren schrille Stimme hätte er bestimmt erkannt. Immerhin, das Flüstern klang weitaus angenehmer als das kreischende Instrument.
Andrel stand gleich auf und sah nach, wer hier noch einsaß.
"Sag schöne Grüße von mir", murmelte Kaebjorg und schloss die Augen. Sein Schädel brummte und er war zu müde, sich zu unterhalten. Außerdem nagte noch immer der Verrat durch die beiden Gidwergfrauen an ihm, von denen eine jetzt tot war, und die andere auch irgendwo hier in einer Zelle saß. Mit Syglind hatte er noch viel weniger Lust zu reden als mit einer Fremden. Nicht einmal über sie nachdenken wollte er. Und was half am besten gegen lästige Grübelei? Da gab es, abgesehen vom Trinken, nur ein wirksames Gegenmittel: Schlafen. Er bettete den Kopf auf die Arme und versuchte an nichts zu denken.
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- Beitrag #420
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Die Taverne war wohl gefüllt, ein Tisch schiem jedoch noch frei zu sein. Nichts ließ auf den Zwischenfall schließen.
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- Beitrag #421
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Valeska lauschte der Antwort auf ihre Frage mit klopfendem Herzen. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und lugte durch das Guckloch in der Tür. Gegenüber stand auch jemand an dem vergitterten Fenster. Sie konnte in dem fahlen Licht nur die Umrisse eines Gesichts erkennen.
"Ich bin Valeska. Und wie heißt du?", wisperte sie.
"Danke, dass du mir geantwortet hast. Ich bin so froh, mit jemandem zu sprechen, denn ich bin es nicht gewöhnt alleine zu sein. Sie haben mich hier unten eingesperrt, bis ich meine Strafe bezahlen kann. Zehn Silberstücke soll er bekommen. Das ist vollkommen übertrieben! Dabei hat er nur ein paar Striemen davongetragen, die gleichen, die er seinen Pferden immer verpasst .."
Sie unterbrach sich und schlug verlegen die Hand vor den Mund.
"Upps, bitte entschuldige. Wenn ich aufgeregt bin, dann plappere ich immer zu viel .."
"Ich bin Valeska. Und wie heißt du?", wisperte sie.
"Danke, dass du mir geantwortet hast. Ich bin so froh, mit jemandem zu sprechen, denn ich bin es nicht gewöhnt alleine zu sein. Sie haben mich hier unten eingesperrt, bis ich meine Strafe bezahlen kann. Zehn Silberstücke soll er bekommen. Das ist vollkommen übertrieben! Dabei hat er nur ein paar Striemen davongetragen, die gleichen, die er seinen Pferden immer verpasst .."
Sie unterbrach sich und schlug verlegen die Hand vor den Mund.
"Upps, bitte entschuldige. Wenn ich aufgeregt bin, dann plappere ich immer zu viel .."
Zuletzt von mira-beckett am Sa Apr 21, 2018 10:14 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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- Beitrag #422
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Die Frau in der Zelle gegenüber sprach so hastig, dass Andrel sich konzentrieren musste, alles zu verstehen. "Zehn", er überlegte kurz, "Falken? Was hast du dir zuschulden kommen lassen?"
Zuletzt von Gaia Athanasia am Sa Apr 21, 2018 10:32 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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- Beitrag #423
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"Der Direktor von unserem Zirkus hat eines seiner Pferde geschlagen. Da habe ich ihm seine Peitsche weggenommen und sie ihm selbst zu schmecken gegeben", gab Valeska freimütig zu. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn Wehrlose gequält werden. Am Ende hatte er Striemen im Gesicht, was ich nicht zu bereuen brauche. Leider sieht der Richter das anders."
Zuletzt von mira-beckett am So Apr 22, 2018 8:17 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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- Beitrag #424
Re: 2. Akt - Im Jadereich
"Ich kann verstehen, warum du das getan hast", raunte Andrel. "Es ist falsch, dich dafür zu bestrafen." Er ging noch einen Schritt näher an das Gitter. "Wie ist dein Name?"
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- Beitrag #425
Re: 2. Akt - Im Jadereich
Ein Lichtschimmer fiel auf die grünen Augen des Mannes in der Zelle gegenüber, als der näher an das Gitter trat. Seine Worte wärmten sie. Sie hatte sich Verständnis von ihm erhofft und bekommen. Eldorai meinte es heute gut mit ihr.
"Valeska", hauchte sie. "Und wie heißt du?"
"Valeska", hauchte sie. "Und wie heißt du?"
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