Prolog - ja oder nein?
Susanne Gavenis- Legende
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- Beitrag #1
Prolog - ja oder nein?
Hier können wir über dieses Thema plaudern.
Susanne Gavenis- Legende
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- Beitrag #2
Re: Prolog - ja oder nein?
Dieser Abschnitt bezieht sich auf das Kapitel "Prolog - ja oder nein?".
muellersteffanie- Frischfleisch
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- Beitrag #3
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Ich lese immer den Prolog, habe im Alpinhotel wieder viele Prologe gelesen
Susanne Gavenis- Legende
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- Beitrag #4
Re: Prolog - ja oder nein?
Tja, das freut mich. Ich lese den Prolog auch immer.
Anthalador- Buchstabenjongleur
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- Beitrag #5
Re: Prolog - ja oder nein?
Hallo zusammen, ich hoffe ihr wurdet Weihnachten alle gut gemästet.
Ich lese Prologe auch immer, auch wenn sich mir nicht immer der Sinn erschließen will, weshalb der Autor mich mit einen Prolog versorgt.
Der Prolog wirft meist Fragen auf und kann damit Interesse wecken. Manchmal werden diese Fragen leider nicht beantwortet, sprich der Sinn des Prologs war dann wohl doch ein anderer. Bei manchen Prologen handelt es sich ja eher um das kurze Aufwerfen einer Vorgeschichte, die zeitlich oder räumlich getrennt ist. Dies soll dann wohl helfen das ganze stimmig und chronologisch einzuordnen.
Ich persönlich finde Prologe eigentlich überflüssig, vielleicht werde ich meine Meinung ändern, falls ich mal einen nutzen will, weil ich nicht auf ihn verzichten kann. Bisher habe aber nur Kurzgeschichten geschrieben und da eignen sich Prologe so gar nicht.
Grüße,
Antha
Ich lese Prologe auch immer, auch wenn sich mir nicht immer der Sinn erschließen will, weshalb der Autor mich mit einen Prolog versorgt.
Der Prolog wirft meist Fragen auf und kann damit Interesse wecken. Manchmal werden diese Fragen leider nicht beantwortet, sprich der Sinn des Prologs war dann wohl doch ein anderer. Bei manchen Prologen handelt es sich ja eher um das kurze Aufwerfen einer Vorgeschichte, die zeitlich oder räumlich getrennt ist. Dies soll dann wohl helfen das ganze stimmig und chronologisch einzuordnen.
Ich persönlich finde Prologe eigentlich überflüssig, vielleicht werde ich meine Meinung ändern, falls ich mal einen nutzen will, weil ich nicht auf ihn verzichten kann. Bisher habe aber nur Kurzgeschichten geschrieben und da eignen sich Prologe so gar nicht.
Grüße,
Antha
Susanne Gavenis- Legende
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- Beitrag #6
Re: Prolog - ja oder nein?
Ja, ich denke auch, dass eine Kurzgeschichte keinen Prolog braucht. Ich habe zumindest bisher noch nie eine erlebt, die einen Prolog gehabt hätte.
Um meine etwas karge Antwort von gestern noch ein wenig zu erweitern - ich lese Prologe deshalb immer, weil ich selbstverständlich davon ausgehe, dass der Inhalt des Prologs irgendetwas mit der folgenden Geschichte zu tun hat, sei es, dass er eine Bedrohung für den Protagonisten aufspannt und damit Spannung erzeugt, auch wenn es in den ersten Kapiteln des Romans dann vielleicht etwas gemächlicher zugehen sollte, oder sei es, dass der Leser im Prolog Informationen erhält, die für das Verständnis der Handlung und/oder der Hauptfigur wichtig sind, aber schwierig durch eingestreute Infos zum Background der Figur im Verlauf der ersten Szenen vermittelt werden könnten.
Was ich persönlich ganz furchtbar finde, sind reine Info dump-Prologe, die auf gefühlten tausend Seiten irgendwelche geographischen, kulterellen, soziologischen, magischen oder sonstigen vom Autor für wissenswert erachteten Informationen über seine in liebevoller Arbeit erdachte Fantasy-Welt über dem wehrlosen Leser auskippen, egal, ob man diese Infos nun braucht oder nicht. Mittlerweile bin ich da ziemlich rigoros und klappe so ein Buch dann meistens wieder zu, weil ich nicht das Gefühl haben will, ein (staubtrockenes) Sachbuch zu lesen, sondern von der Geschichte und ihren Figuren unterhalten werden möchte. Von daher denke ich, dass man es sich als Autor gut überlegen sollte, ob man für seinen Roman einen Prolog braucht, oder ob es nicht besser wäre, dieselben Informationen nach und nach in kleineren Dosen in die Szenen zu streuen.
Um meine etwas karge Antwort von gestern noch ein wenig zu erweitern - ich lese Prologe deshalb immer, weil ich selbstverständlich davon ausgehe, dass der Inhalt des Prologs irgendetwas mit der folgenden Geschichte zu tun hat, sei es, dass er eine Bedrohung für den Protagonisten aufspannt und damit Spannung erzeugt, auch wenn es in den ersten Kapiteln des Romans dann vielleicht etwas gemächlicher zugehen sollte, oder sei es, dass der Leser im Prolog Informationen erhält, die für das Verständnis der Handlung und/oder der Hauptfigur wichtig sind, aber schwierig durch eingestreute Infos zum Background der Figur im Verlauf der ersten Szenen vermittelt werden könnten.
Was ich persönlich ganz furchtbar finde, sind reine Info dump-Prologe, die auf gefühlten tausend Seiten irgendwelche geographischen, kulterellen, soziologischen, magischen oder sonstigen vom Autor für wissenswert erachteten Informationen über seine in liebevoller Arbeit erdachte Fantasy-Welt über dem wehrlosen Leser auskippen, egal, ob man diese Infos nun braucht oder nicht. Mittlerweile bin ich da ziemlich rigoros und klappe so ein Buch dann meistens wieder zu, weil ich nicht das Gefühl haben will, ein (staubtrockenes) Sachbuch zu lesen, sondern von der Geschichte und ihren Figuren unterhalten werden möchte. Von daher denke ich, dass man es sich als Autor gut überlegen sollte, ob man für seinen Roman einen Prolog braucht, oder ob es nicht besser wäre, dieselben Informationen nach und nach in kleineren Dosen in die Szenen zu streuen.
Anthalador- Buchstabenjongleur
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- Beitrag #7
Re: Prolog - ja oder nein?
Susanne Gavenis schrieb:Ja, ich denke auch, dass eine Kurzgeschichte keinen Prolog braucht. Ich habe zumindest bisher noch nie eine erlebt, die einen Prolog gehabt hätte.
Um meine etwas karge Antwort von gestern noch ein wenig zu erweitern - ich lese Prologe deshalb immer, weil ich selbstverständlich davon ausgehe, dass der Inhalt des Prologs irgendetwas mit der folgenden Geschichte zu tun hat, sei es, dass er eine Bedrohung für den Protagonisten aufspannt und damit Spannung erzeugt, auch wenn es in den ersten Kapiteln des Romans dann vielleicht etwas gemächlicher zugehen sollte, oder sei es, dass der Leser im Prolog Informationen erhält, die für das Verständnis der Handlung und/oder der Hauptfigur wichtig sind, aber schwierig durch eingestreute Infos zum Background der Figur im Verlauf der ersten Szenen vermittelt werden könnten.
Was ich persönlich ganz furchtbar finde, sind reine Info dump-Prologe, die auf gefühlten tausend Seiten irgendwelche geographischen, kulterellen, soziologischen, magischen oder sonstigen vom Autor für wissenswert erachteten Informationen über seine in liebevoller Arbeit erdachte Fantasy-Welt über dem wehrlosen Leser auskippen, egal, ob man diese Infos nun braucht oder nicht. Mittlerweile bin ich da ziemlich rigoros und klappe so ein Buch dann meistens wieder zu, weil ich nicht das Gefühl haben will, ein (staubtrockenes) Sachbuch zu lesen, sondern von der Geschichte und ihren Figuren unterhalten werden möchte. Von daher denke ich, dass man es sich als Autor gut überlegen sollte, ob man für seinen Roman einen Prolog braucht, oder ob es nicht besser wäre, dieselben Informationen nach und nach in kleineren Dosen in die Szenen zu streuen.
Oh, du hast absolut recht. Solche Infodump-Prologe sind schrecklich. Zum Glück verzichten meine Lieblingsautoren in der Regel darauf. Man muss die Hintergründe einfach schön im Laufe der Geschichte einbinden, ganz beiläufig den Leser die neue schöne und andersartige Welt entdecken lassen. Das macht dann auch Spass, weil man in die Geschichte mehr hineingezogen wird und liest nicht eine Art Spielanleitung.
Ich frage mich unter welchen Gesichtspunkten ich einen Prolog verwenden würde. Ich denke, es würde z.B. passen, wenn man dem Leser irgendwie eine Information geben will, die seine Protagonisten nicht haben und die dann irgendwie Spannung erzeugt. Wann benutzt ihr denn Prologe?
Viele Grüße,
Antha
Fred Erikson- Wortmagier
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- Beitrag #8
Re: Prolog - ja oder nein?
Denkbar wäre, dass man Fragen aufwirft, indem man den Prolog aus Sicht des Antagonisten oder eines seiner Handlanger schreibt.
Zum einen könnte das Geschilderte wie ein Damoklesschwert über dem Protagonisten schweben, ohne dass er etwas davon ahnt. Da böte es sich an, etwas Symbolisches zu verwenden, ein wiederkehrendes Element, dass den Protagonisten zunehmend verunsichert. Ein bestimmtes Tier, ein Schriftzeichen, ein Erkennungsmerkmal (Tattoo, Schmuck), das die Handlanger des Antagonisten teilen.
Es könnte Spannung erzeugen, weil unklar ist, was genau der Antagonist da tut oder warum er das tut. Es könnte aber auch einen Twist vorbereiten, denn der vermeintliche Antagonist ist gar nicht der Antagonist.
Wichtig ist für mich, dass der Prolog Spannung erzeugt, indem er Fragen aufwirft und dass diese Fragen nicht genauso gut im ersten Kapitel des Buches auftauchen können.
In meinem Projekt ist daher der Prolog auch schlicht zu meinem ersten Kapitel geworden, da der zweite Teil nicht zutraf.
Zum einen könnte das Geschilderte wie ein Damoklesschwert über dem Protagonisten schweben, ohne dass er etwas davon ahnt. Da böte es sich an, etwas Symbolisches zu verwenden, ein wiederkehrendes Element, dass den Protagonisten zunehmend verunsichert. Ein bestimmtes Tier, ein Schriftzeichen, ein Erkennungsmerkmal (Tattoo, Schmuck), das die Handlanger des Antagonisten teilen.
Es könnte Spannung erzeugen, weil unklar ist, was genau der Antagonist da tut oder warum er das tut. Es könnte aber auch einen Twist vorbereiten, denn der vermeintliche Antagonist ist gar nicht der Antagonist.
Wichtig ist für mich, dass der Prolog Spannung erzeugt, indem er Fragen aufwirft und dass diese Fragen nicht genauso gut im ersten Kapitel des Buches auftauchen können.
In meinem Projekt ist daher der Prolog auch schlicht zu meinem ersten Kapitel geworden, da der zweite Teil nicht zutraf.
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Fred erklärt, wie er das mit der Schreibtheorie und dem Plotten verstanden hat: Forenlink
(nicht mehr ganz frisch, vom 28.08.17)
Strato Incendus- Schreiberling
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- Beitrag #9
Re: Prolog - ja oder nein?
Fred Erikson schrieb:Wichtig ist für mich, dass der Prolog Spannung erzeugt, indem er Fragen aufwirft und dass diese Fragen nicht genauso gut im ersten Kapitel des Buches auftauchen können.
Das löse ich gerne darüber, dass der Prolog aus Sicht eines völlig anderen Charakters erzählt wird - im ersten Teil meiner Geschichte etwa aus Sicht des Antagonisten. Im Prinzip kann es aber jeder Charakter sein, solange es nicht der Protagonist ist.
Das wirft allein schon deshalb Fragen auf, weil man diesen Charakter als Leser zu diesem Zeitpunkt zumeist noch nicht kennt. Und im ersten Kapitel könnten diese zugleich nicht beantwortet werden, da das ja üblicherweise aus Sicht des Protagonisten erzählt wird.
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Wer sich mit der Realität begnügt, dem muss es an Fantasie mangeln.
Crackle42- Weltenbauer
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- Beitrag #10
Re: Prolog - ja oder nein?
Um die Signatur von Red Queen zu zitieren:
Schön und gut, aber für mich kommt damit nur der Eindruck auf, dass der Einstieg in die Geschichte zu träge ist oder der Autor nicht wusste, wie er eine Verbindung zu seinen Figuren herstellen soll und sich daher der einfachen Masche bedient, über einen Prolog dem zuvorzukommen. Spannender finde ich daher eher Epiloge, aber das ist ein anderes Thema. Da Prologe als selbstständiger Teil stehen sollen und nicht Teil der Hauptgeschichte sind sondern eher eine Vorhandlung darstellen, halte ich die meisten Prologe für zwecklos und kann daher auf die Frage ein klares Nein abgeben.
Schön zusammengefasst auch hier ein Beitrag zu Prologen.
Ich kann mich dem aus ganzem Herzen nur anschließen. Einst habe ich Prologe immer gelesen, weil ich halt alles gelesen habe was mir zwischen die Finger kam, inzwischen überspringe ich den Teil immer. Wie bereits gesagt wurde ist ein Prolog nicht für Infodump gedacht, also muss er in einer Form Action oder zumindest Spannung enthalten, um überhaupt gelesen zu werden. Das ist aber dann wie in einem Film, man wird mitten rein geworfen und hat überhaupt keinen Schimmer wo man sich befindet. Die Anzahl solcher Filme sind für mich an einer Hand abzählbar. Ähnlich ergeht es mir bei Prologen, denn ich habe keinerlei Bindung zu den Personen, habe noch keine Ahnung von den Inhalten und mit reiner Action gewinnt man vielleicht die Aufmerksamkeit aber eben nicht zwangsläufig die Neugier des Lesers. Die soll in erster Linie geweckt werden und wie ebenfalls genannt durch das Aufwerfen von Fragen.Red Queen schrieb:50% dessen, was in einem Prolog steht, ist besser in den ersten paar Kapiteln eines Buches aufgehoben. Die anderen 50% kann man getrost weglassen.
Helft mit. Schreibt keine Prologe.
Schön und gut, aber für mich kommt damit nur der Eindruck auf, dass der Einstieg in die Geschichte zu träge ist oder der Autor nicht wusste, wie er eine Verbindung zu seinen Figuren herstellen soll und sich daher der einfachen Masche bedient, über einen Prolog dem zuvorzukommen. Spannender finde ich daher eher Epiloge, aber das ist ein anderes Thema. Da Prologe als selbstständiger Teil stehen sollen und nicht Teil der Hauptgeschichte sind sondern eher eine Vorhandlung darstellen, halte ich die meisten Prologe für zwecklos und kann daher auf die Frage ein klares Nein abgeben.
Schön zusammengefasst auch hier ein Beitrag zu Prologen.
Anthalador- Buchstabenjongleur
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- Beitrag #11
Re: Prolog - ja oder nein?
Crackle42 schrieb:Um die Signatur von Red Queen zu zitieren:Ich kann mich dem aus ganzem Herzen nur anschließen. Einst habe ich Prologe immer gelesen, weil ich halt alles gelesen habe was mir zwischen die Finger kam, inzwischen überspringe ich den Teil immer. Wie bereits gesagt wurde ist ein Prolog nicht für Infodump gedacht, also muss er in einer Form Action oder zumindest Spannung enthalten, um überhaupt gelesen zu werden. Das ist aber dann wie in einem Film, man wird mitten rein geworfen und hat überhaupt keinen Schimmer wo man sich befindet. Die Anzahl solcher Filme sind für mich an einer Hand abzählbar. Ähnlich ergeht es mir bei Prologen, denn ich habe keinerlei Bindung zu den Personen, habe noch keine Ahnung von den Inhalten und mit reiner Action gewinnt man vielleicht die Aufmerksamkeit aber eben nicht zwangsläufig die Neugier des Lesers. Die soll in erster Linie geweckt werden und wie ebenfalls genannt durch das Aufwerfen von Fragen.Red Queen schrieb:50% dessen, was in einem Prolog steht, ist besser in den ersten paar Kapiteln eines Buches aufgehoben. Die anderen 50% kann man getrost weglassen.
Helft mit. Schreibt keine Prologe.
Schön und gut, aber für mich kommt damit nur der Eindruck auf, dass der Einstieg in die Geschichte zu träge ist oder der Autor nicht wusste, wie er eine Verbindung zu seinen Figuren herstellen soll und sich daher der einfachen Masche bedient, über einen Prolog dem zuvorzukommen. Spannender finde ich daher eher Epiloge, aber das ist ein anderes Thema. Da Prologe als selbstständiger Teil stehen sollen und nicht Teil der Hauptgeschichte sind sondern eher eine Vorhandlung darstellen, halte ich die meisten Prologe für zwecklos und kann daher auf die Frage ein klares Nein abgeben.
Schön zusammengefasst auch hier ein Beitrag zu Prologen.
Danke für den Link. Das ist eine echt gute Übersicht, was einen gut zeigt, dass man besser auf einen Prolog verzichtet.
Grüße,
Antha
SilbenPrinz- Wortmagier
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- Beitrag #12
Re: Prolog - ja oder nein?
Meine Prologerfahrungen
Wenn ich Prologe geschrieben habe, dann weil die Geschichte noch nicht klar in meinem Kopf vorhanden war. Es hilft definitiv einen Prolog zu schreiben, allerdings habe ich sie dann alle wieder herausgestrichen, weil ich sie am Ende für überflüssig hielt. Insofern schließe ich mich meinen direkten Vorredner hier an. Eine gute Geschichte braucht keinen Prolog.
PS der Beitrag zu Prologen trifft es gut! Hab ihn gerade gelesen.
Wenn ich Prologe geschrieben habe, dann weil die Geschichte noch nicht klar in meinem Kopf vorhanden war. Es hilft definitiv einen Prolog zu schreiben, allerdings habe ich sie dann alle wieder herausgestrichen, weil ich sie am Ende für überflüssig hielt. Insofern schließe ich mich meinen direkten Vorredner hier an. Eine gute Geschichte braucht keinen Prolog.
PS der Beitrag zu Prologen trifft es gut! Hab ihn gerade gelesen.
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In einem guten Buch lebt die Seele seines Schöpfers in tausend Facetten weiter.
Das SoFa auf Discord voraussichtlich an jedem 11. des Monats um 20.00 - 22.00 Uhr! Wer Lust hat - im Stammtisch gibts mehr dazu. Es ist ganz einfach, dazuzustoßen. Wer sich mit Discord nicht auskennt, kann Crackle42 kontaktieren. Selbst ich hab das geschafft.
Susanne Gavenis- Legende
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- Beitrag #13
Re: Prolog - ja oder nein?
Na, das ist ja ein Ding! Ich habe vorhin meinen Augen nicht getraut, als ich gesehen habe, dass jemand nach anderthalb Jahren noch etwas in dem alten Ratgeber-Leserunden-Thread geschrieben hat. Da ich ja diejenige war, die diese Leserunde damals gestartet hat, möchte ich darauf auch noch kurz antworten (den "Beitrag zu Prologen" habe ich leider nirgendwo gefunden, und anklicken konnte ich ihn auch nicht).
Ich denke, dass ein Prolog prinzipiell eine andere Aufgabe hat als das erste Kapitel eines Romans und sich beim Lesen auch anders anfühlt (Fred Erikson hat das damals mit seinen Gedanken, wie ich finde, sehr gut auf den Punkt gebracht). Als Vorausdeutung auf die kommenden Ereignisse der Geschichte, bevor im ersten Kapitel zum eigentlichen Protagonisten umgeblendet wird, ist ein Prolog m.E. sehr gut geeignet, gerade weil darin Informationen gegeben werden, die die nachfolgenden Szenen spannungstechnisch auf eine bestimmte Weise einfärben und in ihrer Wirkung auf den Leser verstärken können, auch wenn die dort geschilderte Handlung für sich allein genommen vielleicht eher langweilig wäre. Im Prolog zu erfahren, wie im Edersee ein Badegast unbemerkt von einem mutierten Moddermonster gefressen wird, verbessert in meinen Augen entschieden die Wirkung der eigentlichen ersten Szene, in der Mama und Papa Meier zusammen mit ihren Kindern in ihr Wohnmobil steigen, um Urlaub am Edersee zu machen. Den Prolog bzw. die darin gegebenen Informationen wegzulassen, würde in diesem Fall in meinen Augen durchaus einen Unterschied machen. Ob der Prolog im fertigen Roman dann immer noch "Prolog" oder "Kapitel 1" heißt, ist dabei, wie ich finde, zweitrangig.
Ich denke, dass ein Prolog prinzipiell eine andere Aufgabe hat als das erste Kapitel eines Romans und sich beim Lesen auch anders anfühlt (Fred Erikson hat das damals mit seinen Gedanken, wie ich finde, sehr gut auf den Punkt gebracht). Als Vorausdeutung auf die kommenden Ereignisse der Geschichte, bevor im ersten Kapitel zum eigentlichen Protagonisten umgeblendet wird, ist ein Prolog m.E. sehr gut geeignet, gerade weil darin Informationen gegeben werden, die die nachfolgenden Szenen spannungstechnisch auf eine bestimmte Weise einfärben und in ihrer Wirkung auf den Leser verstärken können, auch wenn die dort geschilderte Handlung für sich allein genommen vielleicht eher langweilig wäre. Im Prolog zu erfahren, wie im Edersee ein Badegast unbemerkt von einem mutierten Moddermonster gefressen wird, verbessert in meinen Augen entschieden die Wirkung der eigentlichen ersten Szene, in der Mama und Papa Meier zusammen mit ihren Kindern in ihr Wohnmobil steigen, um Urlaub am Edersee zu machen. Den Prolog bzw. die darin gegebenen Informationen wegzulassen, würde in diesem Fall in meinen Augen durchaus einen Unterschied machen. Ob der Prolog im fertigen Roman dann immer noch "Prolog" oder "Kapitel 1" heißt, ist dabei, wie ich finde, zweitrangig.
SilbenPrinz- Wortmagier
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- Beitrag #14
Re: Prolog - ja oder nein?
Prologe wurden erfunden und erfolgreich eingesetzt, daran besteht kein Zweifel. In deinem Beispiel um eine gewisse Erwartungshaltung aufzubauen, denn jeder fragt sich, wer von der Familie, die zukünftige Mahlzeit wird. Wobei z. B. Steven King schon mal 100 Seiten Banalitäten schildert, bevor er den Thrill auspackt. Das wollte ich gar nicht in Abrede stellen. In Anthaladors Beitrag ein Stück über meinem ist der Beitrag zu Prologen verlinkt. Da steht, dass es auch gute Prologe gibt. Mir ist aber noch keiner so gut gelungen, dass ich ihn weiterverwendet habe. Lieben Dank für deine Antwort - das habe ich nicht erwartet. Ich sehe zu selten auf das Datum.
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Strato Incendus- Schreiberling
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- Beitrag #15
Re: Prolog - ja oder nein?
SilbenPrinz schrieb:
Wenn ich Prologe geschrieben habe, dann weil die Geschichte noch nicht klar in meinem Kopf vorhanden war. Es hilft definitiv einen Prolog zu schreiben, allerdings habe ich sie dann alle wieder herausgestrichen, weil ich sie am Ende für überflüssig hielt. Insofern schließe ich mich meinen direkten Vorredner hier an. Eine gute Geschichte braucht keinen Prolog.
Das trifft es perfekt auf den Punkt, so geht es mir im Moment verstärkt auch. Beziehungsweise merke ich, dass die früheren Proooge, die jetzt da noch stehen, weniger und weniger Handlungsrelevanz haben, je weiter sich der Plot entwickelt.
Jetzt stehe ich quasi vor der Wahl, ob ich stattdessen einen komplett anderen Teil der Geschichte in den Prologen erzähle oder ob ich die Prologe gänzlich weglasse.
Irgendwo gibt ein Prolog ja zum Beispiel auch die einzigartige Gelegenheit, Teile der Geschichte aus der Perspektive eines Charakters zu erzählen, aus dessen Sicht normalerweise nicht erzählt wird, die aber für das Verständnis der Handlung später entscheidend sind. Bei Harry Potter kommt das zum Beispiel in mehreren Teilen vor.
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Justin- Weltenbauer
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- Beitrag #16
Re: Prolog - ja oder nein?
Ich fürchte, dass die meisten Prologen von Autoren geschrieben worden sind - bevor sie das Buch geschrieben haben und die Geschichte noch nicht wirklich im Kopf fest steht - Quasi als Pitch für sich selbst.
Und als das Buch fertig ist, haben sie den Prolog aus dem Schreibforum übrig und meinen - "Naja, geschrieben ist geschrieben - schade so einen Prolog wegzuwerfen..."
Und als das Buch fertig ist, haben sie den Prolog aus dem Schreibforum übrig und meinen - "Naja, geschrieben ist geschrieben - schade so einen Prolog wegzuwerfen..."
Susanne Gavenis- Legende
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- Beitrag #17
Re: Prolog - ja oder nein?
Das wäre allerdings wirklich die allerschlechteste Verwendung für einen Prolog!
Alastor- Admin
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- Beitrag #18
Re: Prolog - ja oder nein?
Ich finde an Büchern ja tatsächlich das Beste die Prologe, solange sie gut geschrieben sind.
Sie sind wie Kinotrailer, schon fast besser als der Film der im Anschluss kommt, wenn es gut gemacht ist
Sie sind wie Kinotrailer, schon fast besser als der Film der im Anschluss kommt, wenn es gut gemacht ist
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Ein Mann stand auf einer Klippe und beobachtete, wie sein Heimatland zu Staub zerfiel.
Das Wasser brandete unter ihm, so tief unter ihm.
Und er hörte ein Kind weinen.
Es waren seine eigenen Tränen.
Gesammelt am vierten Tanates im Jahr 1171, dreißig Sekunden vor dem Tod" - aus Weg der Könige von Brandon Sanderson
Govinda- Weltenbauer
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- Beitrag #19
Re: Prolog - ja oder nein?
Ich liebe Prologe, wenn sie spannend erzählt sind und vor allem dann, wenn sie eine Frage beinhalten, die tatsächlich am Ende der Geschichte auch beantwortet wird. Das macht für mich eine Geschichte "rund" .
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"Never be cruel, never be cowardly. And never ever eat pears! Remember – hate is always foolish…and love is always wise." {The 12th Doctor}
Luriana- Tintenkleckser
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- Beitrag #20
Re: Prolog - ja oder nein?
Ich liebe Prologe auch. Zum Schreiben und zum Lesen. Und dann warte ich immer darauf, dass alles aus dem Prolog irgendwann einen Sinn ergibt. Wird er jedoch nicht komplett erklärt (aka die mysteriösen Männer in den Kapuzen werden gar nicht enthüllt oder das Ritual hat dann gar keinen Einfluss auf die Geschichte), bin ich dann super enttäuscht! Kann das ganze Buch für mich kaputtmachen.
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Ba li la li la. Wenn ich nicht antworte, renne ich wahrscheinlich gerade im Kreis.