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Kapitel 4: Deleja 1-88

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    Kapitel 4: Deleja

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    Beitrag von Susanne Gavenis Di 9 Sep 2014 - 15:48

    Hier könnt ihr etwas zum 4. Kapitel schreiben.
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    Beitrag von Drachenprinzessin Mo 20 Okt 2014 - 18:37

    Hallo Susanne und entschuldige bitte, dass ich erst jetzt etwas von mir hören lasse. Ich war gestern zu müde um dir noch eine vernünftige Kritik dalassen zu können.

    In diesem Kapitel führst Du Delaja ein und ich frage mich gleich zu Anfang, ob sie wohl die Lanhal ist. Überrascht hat mich, dass sie wie Shaan eine halbweise ist, doch hat sie im Gegensatz zu ihm ihre Mutter gekannt. Sie zieht sich wie ein Junge an, weil sie (wie ihre beiden Schwestern) ihren Vater an ihre verstorbene Mutter erinnert und nicht nur, weil sie seine Erbin ist. (Und Frauen anscheinend klein gehalten werden in deiner Welt -> D.'s Schwestern lernen Stricken) Ihre beiden Schwestern pisacken Delaja dafür. Die beiden wirken, als hätten sie nur Männer und Klamotten im Kopf, aber ich erfahre zu wenig über sie um mir ein wirkliches Urteil zu bilden. In diesem Licht wirkt Delaja allerdings viel zu "gut".
    Ein bischen zu viel fand ich auch "Lanhagolti" (das Schiff von Delaja's Vater). Vielleicht willst Du darauf anspielen, dass Delaja wirklich die Lanhal ist. Für mich war es trotzdem ein Kleckerchen zu viel.

    Du führst in diesem Kapitel sehr viele Namen ein mit einer kurzen Beschreibung des dazugehörigen Characters, jedoch bekommen diese "Namen" keine eigenen Szenen, in denen sie auftauchen. Das war für mich etwas zu viel Information. Ich weiß z.B. nicht mehr, ob Du den Namen von Delaja's Vater genannt hast. Um das herauszufinden müsste ich das Kapitel nochmal lesen.

    Mit den schönen Beschreibungen der sich auf dem Meer reflektierenden Sonne oder auch Delaja's Haar spielst Du immer wieder auf den bevorstehenden Kampf von Gut gegen Böse an. Ich kann nur hoffen, dass es hellbunt gegen dunkelbunt und nicht weiß gegen schwarz ist.

    Eine Frage hab ich doch noch. Wenn Delaja wirklich die Lanhal ist, wie kann sie dann Shaan rufen ohne es selbst mitzubekommen?


    Herzliche Grüße
    Drachenprinzessin


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    Beitrag von Susanne Gavenis Di 21 Okt 2014 - 16:29

    Hallo Drachenprinzessin!

    Da ich am Wochenende auch zu müde war, um hier im Forum vorbeizuschauen und gegebenenfalls meine mehr oder weniger klugen Antworten auf eure Kommentare zu schreiben, würde ich sagen: Gleiches Recht für alle. Kapitel 4: Deleja 1841970642

    Ja, das Kapitel mit Deleja war von seiner Konzeption her eine klassische Protagonisten-Einführungssequenz. Dass hierbei relativ viele Namen auftauchen, war, glaube ich, nicht zu vermeiden, da Deleja ja einen völlig anderen biographischen Background als Shaan besitzt und in das gesellschaftliche Leben Golgamats intensiv eingebunden ist. Um mich nicht zu verzetteln, habe ich hierbei sehr klar den Fokus auf Deleja und ihre Perspektive gelegt, so dass nicht jede der erwähnten Figuren in eigenen Szenen vorgestellt werden konnte. Die wichtigsten Nebenfiguren allerdings, wie etwa Delejas Vater oder ihre beiden Schwestern, werden mit Dialog- und Handlungsszenen in die Geschichte eingeführt, da es notwendig war, ihre Beziehung zu Deleja für den Leser deutlich herauszuarbeiten. Ich musste in diesem Kapitel genau überlegen, welche Figuren für Delejas Grundkonflikt wirklich am wichtigsten waren, und diese Figuren mussten daher bereits mit eigenen Dialogen in der Handlung auftauchen; alle anderen Nebenfiguren, wie etwa Delejas Freundin Liss Banagi, werden später noch in Szenen mitspielen, wenn sie für die Haupthandlung gebraucht werden. Aus diesem Grund habe ich sie in Delejas Einführungskapitel zwar erwähnt, um später auf bekannte Informationen zurückgreifen zu können, aber um Delejas Grundkonflikt vorzustellen, werden sie im Moment noch nicht benötigt.

    Übrigens heißt Delejas Vater Morujan Albite. Der Name wird am Ende der dritten Seite erwähnt.

    Schön, dass du das mit der Sprache bemerkt hast. Zu der Sprache der Welt, in der die Geschichte spielt, hatte ich mir damals zumindest ein paar Gedanken gemacht. Lanhagolti heißt ja wörtlich übersetzt "Göttin der Meere" und spiegelt auf der überlieferten sprachlichen Ebene ein mittlerweile vergessenes Wissen um die Bedeutung der Lanhal wider. Dass es den verborgenen Kampf zwischen Lanhal und Yinyal gibt, wissen die Menschen nicht (mehr), aber intuitiv haben sie sich durch den noch immer gebräuchlichen identischen Wortstamm ein Gespür dafür bewahrt, dass die Lanhal für ihre Welt von existentieller Bedeutung ist. Ein anderer gebräuchlicher Wortstamm ist Gol. Gol bedeutet Meer, und in vielen Begriffen, die mit dem Meer zusammenhängen, taucht das Gol wieder auf, z.B. in Golgamat oder der Insel Talgolma. Verglichen mit dem monströsen Aufwand, den z.B. Tolkien mit seinen Elbensprachen betrieben hat, ist das natürlich Kinderkram, aber ich wollte durch diese Sprachdetails zumindest ein winziges Bisschen beim Leser das Gefühl einer im Lauf der Jahrhunderte natürlich gewachsenen Welt erzeugen. Bei Shaan ist es übrigens dasselbe. Mal schauen, ob ihr die Worte erkennt, die mit diesem Wortstamm zusammenhängen.

    Der Ruf der Lanhal ist eine völlig magische Angelegenheit und findet vollständig ohne Delejas bewusste Wahrnehmung statt. Eine der vordringlichsten Aufgaben für Shaan als Beschützer der Lanhal ist es ja, ihr ihre wahre Identität bewusst zu machen, ohne ihr etwas von den Hintergründen des verborgenen Kampfes zu verraten. Dass Deleja den Ruf der Lanhal (der ja nichts anderes ist als der "offizielle" Beginn des Kampfes, denn zeitgleich ist an die Shai'Yinyal der Ruf des Yinyal ergangen - von dem dieser natürlich ebenfalls nichts mitbekommen hat) nicht bewusst wahrnimmt, ist natürlich eine Setzung von mir, die mit dem Plot und der Konzeption der Geschichte zu tun hat. Würde Deleja schon im Vorfeld durch diverse Wahrnehmungen (die es in subtiler Form durchaus gibt) mit der Nase auf ihre wahre Identität gestoßen werden, wäre Shaans Aufgabe überflüssig, und die ganze Geschichte ebenso. Über diesen Aspekt der Setzungen in meiner Konzeption werden wir uns, denke ich, im Verlauf der Leserunde noch das eine oder andere Mal unterhalten, da sie für die ganze Grundanlage des Settings eine größere Rolle spielen als in allen meinen anderen Geschichten (Gleiches gilt für das "Hellbunt gegen Dunkelbunt" statt "Weiß gegen Schwarz").


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    Beitrag von Drachenprinzessin Di 21 Okt 2014 - 19:37

    Da bin ich aber froh, dass Du am Wochenende ähnlich müde warst Kapitel 4: Deleja 3402984712

    Gol bedeutet Meer, und in vielen Begriffen, die mit dem Meer zusammenhängen, taucht das Gol wieder auf, z.B. in Golgamat oder der Insel Talgolma.
    Ich hatte gedacht, dass Gol Göttin bedeutet. Da bin ich meinem Sprachgefühl ordentlich auf den Leim gegangen.
    Außerdem finde ich nicht, dass man nicht gleich mehrere Sprachen erfinden muss, nur weil man einen Fantasyroman schreibt. Tolkien hat (zumindest) die Elbensprachen nicht neu erfunden, sondern sie an bereits existierenden Sprachen angelehnt. Das mag vielleicht "leicht" klingen, aber ich für meinen Teil ziehe meinen Hut vor ihm. Man muss dabei auch bedenken, dass es sich um Schottisch und Finnisch handelt. Von Schottisch habe ich keine Ahnung, aber dessen Schwestersprache Irisch ist schon nicht leicht und Finnisch schießt in Sachen "schwer zu lernende Sprache" den Vogel ganz ab. Ich weiß es zwar nicht, aber ich bin davon überzeugt, dass er beide Sprachen mindestens gut sprechen konnte. Anders hätte er weder Sindarin noch Quenya darauf aufbauen können.
    Ich hab mal versucht Finnisch im Selbststudium zu lernen weil ich die Sprache und die Kultur toll finde, aber ich musste leider aufgeben. So ganz ohne Muttersprachler bzw. ohne jemandem der mit mir diese Sprache spricht (und selber gut darin ist), kann ich einfach nicht lernen. Oder einfach ausgedrückt: Ich muss den natürlichen Fluss der Sprache hören um ein Gefühl dafür zu bekommen, ohne kann ich keine Sprache der Welt lernen.
    Zurück zu deiner Geschichte: Ich finde es toll, dass Du dir so viele Gedanken gemacht hast wegen der Sprache. Man kann das ja auch heute noch beobachten, dass Ortsnamen z.B. auf ein bestimmtes geschichtliches Ereignis zurückgehen oder ein Ort durch ein bestimmtes Volk gegründet worden ist und heute eine veränderte Version des Ursprungsnamens trägt.

    Ich bin ja mal gespannt wie's weitergeht Kapitel 4: Deleja 3402984712

    Herzliche Grüße
    Drachenprinzessin


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    Beitrag von Susanne Gavenis Mi 22 Okt 2014 - 16:16

    Ich glaube, Tolkien hat ja ganz offen dazu gestanden, dass ihm der Aspekt der Sprache im "Herr der Ringe" wichtiger war als die Geschichte selbst (habe ich, wenn ich mich recht erinnere, irgendwann mal über ihn gelesen). Demgegenüber wollte ich mit meinem kleinen - und sehr rudimentären - Sprachexkurs lediglich meine Geschichte ein wenig farbiger und in sich stimmiger machen.

    Ich habe übrigens auch mal vor vielen Jahren nach einem kleinen Schottland-Urlaub versucht, mir Gälisch (was ja dort weit verbreitet ist) im Selbststudium beizubringen, indem ich mir ein gälisches Wörterbuch samt Grammatik-Workbook gekauft habe. Nach ein paar Wochen habe ich leider festgestellt, dass ich mich damit mehr als nur ein wenig übernommen hatte, und es wieder sein lassen (obwohl ich Gälisch von der Sprachmelodie her sehr interessant finde).

    Ich finde, dass sich der Aufwand bei der Planung und das, was sich später davon in der Geschichte wiederfindet, die Waage halten müssen. Von daher ziehe ich ebenfalls meinen Hut vor Tolkien, würde aber niemals für meine eigenen Geschichten in einen sehr speziellen Einzelaspekt (die Sprachen) derart viel Energie und Arbeit investieren. Der größte Aufwand, den ich mal für eine Geschichte betrieben habe, war, als ich mir eine orientalisch geprägte Stadt mit den einzelnen Vierteln samt des dazugehörigen Palastes ausgedacht habe. Da diese Stadt und das Innere des Palastes für die Handlung von zentraler Bedeutung waren und ich teilweise genau wissen musste, wieviel Zeit von welchem Punkt der Stadt aus jemand zu einem anderen Ort innerhalb der Stadtmauern benötigte, durfte ich hier nichts dem Zufall überlassen. Das Ausmaß an Vorarbeit hat mir damals echt schon gereicht. Von daher kann ich sagen, dass die Planung bestimmter Details einer Geschichte für mich immer nur ein notwendiges Übel ist, das den Figuren und ihrer Entwicklung untergeordnet ist, und nicht (wie es, denke ich, bei Tolkien teilweise der Fall war) zum ausufernden Selbstzweck wird.


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    Beitrag von Lucy2138 Fr 24 Okt 2014 - 9:48

    Hallo!

    Beim viertel Kapitel habe ich nicht nur aufgrund des neuen Hauptcharkters, der eingeführt wird, sondern auch weil ich mich schon weiter hinten im Buch schon ein wenig gespoilert hatte, gleich mal angenommen dass es sich hierbei um die Lanhal handelt.
    Delija gefällt mir ganz gut, so als Figur. Sie wirkt genausowenig wie eine taffe Heldin, wie Shaan und so passen die zwei ja ganz gut zusammen. Das sie eigentlich ein so naives Mädchen ist, dass an die wahre Liebe glaubt und von dem Held träumt, der ihr Blumen schenkt, könnte in der weiteren Handlung noch zum größeren Problem werden, wie ich mir so denke.
    Ach und ich hab auch noch eine Frage: Die Mütter von beiden sind ja tot und weil du meistens bei vielen Kleinigkeiten irgendwelche Hintergrundgedanken hast: Gibts hier auch irgendeinen Sinn oder ist das einfach nur „Zufall“?

    @Tolkien: Ich finde das auch ganz cool, das er eine eigene Sprache erfunden hat, aber für mich ist da schon ziemlich klar ersichtlich, dass unter seiner Planung von Namen und Personen das ganze Buch deutlich gelitten hat. Die Geschichte selbst ist ja auch nicht so aufregend, manchmal hatte ich beim lesen das Gefühl er hätte das Buch nur geschrieben, um seinen eigenen Geschichtewälzer und ein Sprachlexikon verfassen zu können.

    @Golgomat usw.: Tja, das wäre mir ehrlich gesagt so gar nicht aufgefallen. Ich bin es meistens gewohnt, dass hinter Namen nicht größere Hintergedanken stecken. Finde ich ganz schön, dass du da nicht nur willkürlich Wörter zusammen gebaut hast, die keinen Sinn ergeben.

    Lg, Lucy
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    Beitrag von Susanne Gavenis Fr 24 Okt 2014 - 13:17

    Im Gegenteil, ich finde sogar, dass die Namen und Bezeichnungen innerhalb einer Geschichte sehr wichtig sind. Jede Geschichte stellt in dieser Hinsicht ihre ganz eigenen Anforderungen, und wenn die Namen z.B. von ihrer Klangfarbe her falsch gewählt sind oder sich auf eine krasse Weise von den übrigen Namen der Figuren oder Orte unterscheiden, kann im schlimmsten Fall die Atmosphäre der kompletten Geschichte darunter leiden oder die Figuren wirken plötzlich unfreiwillig komisch oder wecken beim Leser ungewollte Assoziationen (ich denke da z.B. an einen meiner Favoriten aus meiner seligen Captain Future-Zeit, wo eine Figur mal Kwallus Kulle hieß - was mich immer zum Grinsen gebracht hat, obwohl die Figur gar nichts Witziges an sich hatte). Oder stell dir vor, Shaan würde statt Shaan Gorgorot heißen - eine völlig andere, düstere Klangfarbe, die beinahe guttural klingt. Von daher nehme ich mir für die Namen in meinen Geschichten immer sehr viel Zeit, und auch wenn ich dabei durchaus auch mal mit Silben und Buchstaben herumspiele, verlasse ich mich doch am Ende völlig auf mein Gefühl, um zu entscheiden, ob ein Name jetzt für die Figur oder den Ort, den ich beschreiben will, richtig klingt oder nicht.

    Bei der Sache mit den Müttern haben auschließlich konzeptuelle Überlegungen eine Rolle gespielt. Bei Shaan war es wichtig, ihm seine Mutter zu nehmen, damit er völlig von Gefflans Erziehungsmethoden und seiner Verbitterung abhängig wird und diese ungefiltert auf ihn wirken konnten. Eine Mutter, die ihn in Schutz nimmt, wenn sein Vater mal wieder besonders niederträchtig zu ihm war, wäre hier kontraproduktiv gewesen und hätte die Konzeption von Shaans Charakter verwässert. Bei Deleja waren es im Grunde sehr ähnliche Gründe. Ihre Mutter musste sterben, um ihr keine Möglichkeit zu geben, mit Hilfe einer wichtigen weiblichen Bezugsperson eine starke und selbstbewusste Identität als Frau zu entwickeln. Auf ihre Weise leidet sie genauso an Selbstzweifeln wie Shaan, und ebenso wie er hält sie sich in bedeutenden Bereichen ihrer Persönlichkeit für ungenügend. Eine liebevolle Mutterfigur hätte eine solche Konzeption mehr behindert als verbessert.

    Bei dieser Geschichte war es mir wichtig, den Grundkonflikt sowohl für Shaan als auch für Deleja identisch zu gestalten. Beide müssen mit ihren Ängsten und Zweifeln an ihrem eigenen Wert umgehen lernen und im Lauf der Handlung ein neues Gefühl für ihre eigene Identität entwickeln, wenn sie ihre Aufgaben meistern wollen. Übrigens ist es in vielen Geschichten - Büchern wie Filmen - ein gängiges Motiv, die starken Eltern oder den weisen, überlegenen Lehrmeister oft relativ schnell aus der Handlung zu entfernen, um dem jungen, unbedarften Helden Gelegenheit zu geben, sich zu entwickeln und zu wachsen (aktuellstes Beispiel war für mich, als ich letzten Sonntag "Battleship" im Fernsehen geschaut habe und nicht im geringsten überrascht war, dass der souveräne und kluge Bruder des Dummbatz-Helden innerhalb der ersten paar Minuten nach Auftauchen der Bedrohung den Löffel abgegeben hat und der unfähige Protagonist danach als ranghöchster Offizier an Bord seines Schiffes sozusagen allein - ohne eine starke Nebenfigur, die ihm die Verantwortung abnimmt - gegen die Aliens kämpfen musste; den älteren Bruder leben zu lassen, hätte dagegen die ganze Geschichte ruiniert).

    Dieser Tod starker Figuren, hinter denen sich die Protagonisten ansonsten verstecken könnten, ist in meinen Augen eines der stärksten Motive in Geschichten, in denen sich die Hauptfiguren in einer bestimmten Richtung entwickeln sollen, und man kann es tatsächlich überall finden, wenn man mal hinschaut.


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    Beitrag von Lucy2138 Fr 24 Okt 2014 - 19:26

    Vielleicht ist es genau die Tatsache, dass ich mit Namen nicht so viel anfangen kann, die meine Bücher immer in einem fürchterlichen Mischmasch aus Namen von all over the world enden lassen. Wahrscheinlich sollte ich mir in der Beziehung oft auch mehr überlegen.
    Gut, dass du ihn nicht Gorgorot genannt hast, das lässt mich so ziemlich an einen kräftigen Schwertkämpfer denken, während Shaan mehr nach dem nachdenklichen Typen klingt, der er ja auch ist.

    Und natürlich gibts einen psychologischen Sinn bei der Sache mit den Müttern, die Frage hätte ich mir eigentlich sparen können. Aber stimmt es ist in fast jeden Roman so. Da fällt mir auf Anhieb Harry Potter ein, der ja ganz allein ohne Eltern zurückgelassen wird oder "Die Bestimmung" wo innerhalb des ersten Teils beides Elternteile direkt hintereinander sterben (was schon fast ein bisschen zu viel ist, aber was solls).
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    Beitrag von Susanne Gavenis So 26 Okt 2014 - 14:22

    Bei deinen Assoziationen zu Shaan und Gorgorot sieht man ganz deutlich, wie wichtig es ist, dass die Namen zu den Figuren passen. Das gilt natürlich nicht nur für die Helden, sondern auch für die Bösewichte. Hätte ich Gefflan z.B. nicht Gefflan, sondern Fitzpip genannt, wäre die Wirkung seiner Persönlichkeit eine ganz andere. Eine kleine Quizfrage: In einer meiner Geschichten kommen zwei Brüder vor, ein Netter und ein Oberfiesling. Die beiden heißen Raime und Goroth. Wer ist der Held und wer ist der Antagonist?

    Natürlich ist es auch möglich, die Namen seiner Figuren bewusst so zu wählen, dass bei den von ihnen erzeugten Assoziationen und der Beschreibung der Figur ein möglichst großer Kontrast erzeugt wird. Allerdings muss man dazu m.E. ein sehr guter Autor sein, oder die Gefahr ist groß, dass das Ganze komplett nach hinten losgeht. Beispielsweise hat mal Dean Koontz in einem seiner Bücher den psychopathischen Killer, der den Helden jagt, Candy genannt. Um zu zeigen, wie heftig der Kontrast zwischen dem Namen und der Persönlichkeit der Figur ist, zitiere ich mal den Anfang der ersten Szene, in der Candy eingeführt wird:

    "Candy wollte töten. Er stand in einem fremden Haus in einem dunklen Wohnzimmer, von Verlangen geschüttelt. Blut. Er brauchte Blut. Candy würde töten, und es gab nichts, womit er sich selbst davon hätte abhalten können."

    Die Szene endet mit einer abgeschlachteten Familie und einem riesigen Blutbad, recht drastisch beschrieben. In der Regel ist man allerdings, so denke ich, gut beraten, bei der Wahl der Namen darauf zu achten, dass sie mit der Persönlichkeit der Figuren, die man beschreiben will, harmonieren (und bei Fantasy-Romanen, wo die meisten Namen ohnehin Phantasieprodukte ohne Entsprechung in der Realität sind, ist es im Grunde noch leichter als bei Geschichten, die in der heutigen Gesellschaft spielen, da man als Autor viel besser mit den Buchstaben und Silben herumexperimentieren kann, bis es sich richtig anfühlt).

    Vor Jahren habe ich mal einen Fantasy-Roman gelesen, bei dem die Autorin mit der Wahl der Namen für ihre Figuren so viel Kontrast zu ihrem Charakter erzeugt hat, dass ich die Geschichte (ein mehrbändiger Zyklus) nach dem ersten Band aufgehört habe zu lesen, weil ich damit nicht klarkam. Wenn ein Typ, der freundlich und sympathisch rüberkommt, Satan heißt, dann verwirrt mich das. Während des ganzen Romans habe ich versucht, irgendwelche subtilen Hinweise darauf zu finden, dass der Kerl doch ein mieser und verlogener Sack ist. Dem war aber nicht so. Er war einfach nur nett. Obwohl ich die Geschichte gut fand, habe ich nicht weitergelesen, weil mir meine eigenen Assoziationen zum Wort "Satan" dabei zu sehr in die Quere gekommen sind. Von daher denke ich, dass man im Zweifelsfall als Autor nicht zu viel Extravagantes wagen sollte.

    Stimmt, Harry Potter ist da lediglich ein Beispiel unter sehr, sehr vielen, bei denen dieses Prinzip des Ausschaltens fähiger und überlegener Figuren, um dem Protagonisten Raum zum Handeln zu geben, Anwendung findet. Auch Obi wan musste dran glauben, damit Luke Skywalker seinem Vater ohne Rückendeckung entgegentreten konnte. Auch Hänsel und Gretel mussten mit der bösen Hexe allein fertig werden. Wie anders wäre das Märchen gewesen, wenn Hänsel und Gretel zusammen mit ihren liebevollen Eltern am Sonntag Mittag ein Picknick im Wald gemacht hätten und die ganze Familie zufällig das Hexenhäuschen zwischen den Bäumen entdeckt hätte. Der Papa klopft an die Tür, die Hexe gerät mit ihm in Streit und wird von dem muskulösen Holzfäller kurzerhand in den Ofen gestopft, während Hänsel und Gretel dem brutalen Schauspiel nur zuschauen. Erst ohne Eltern - bzw. ohne liebevolle Eltern, bei denen sie im Notfall Hilfe hätten holen können - wird das Märchen interessant.

    Eine Variante dieses Erzählmusters, die man ebenfalls recht häufig in Geschichten findet, ist es, eine Bedrohung für den Protagonisten und gleichzeitig eine (oder mehrere) starke und souveräne Nebenfiguren einzuführen, von denen der Leser oder Zuschauer denkt, dass sie dem Helden im Endkampf gegen den Bösewicht rettend zur Seite stehen werden, und diese Figuren dann plötzlich umzubringen, bevor sie dem Protagonisten helfen können. Stanley Kubrick hat das z.B. in der Verfilmung von Stephen Kings "Shining" so gemacht, als er eine Figur auf übersinnliche Weise erkennen lässt, dass ein kleiner Junge in Gefahr ist. Diese Figur macht sich daraufhin auf den Weg zu dem Jungen (was fast den kompletten Film, also zwei Stunden dauert), der Zuschauer verfolgt mit, wie er ihm immer näher kommt, während gleichzeitig die Bedrohung für den Jungen immer größer wird. Pünktlich zum Endkampf trifft der Mann dann am Ort des Geschehens ein. Jeder denkt (ich eingeschlossen, als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe), dass die Rettung jetzt da ist. Man lehnt sich entspannt in seinem Sessel zurück, nur um zu erleben, dass der Bösewicht dem armen Kerl sofort, als er die Tür aufmacht, eine Axt in die Brust haut. Alle Hoffnung des Zuschauers ist dahin, der kleine Junge muss die Bedrohung doch allein bewältigen. Auch dieses Muster lässt sich in Geschichten auf vielfältige Weise einsetzen und variieren. Es macht schon Spaß, Filme und Bücher auf solche Muster hin zu untersuchen, das bringt einem für die Konzeption seiner eigenen Geschichten enorm viel.



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    Beitrag von SilbenPrinz So 26 Okt 2014 - 16:48

    Hallo! Bin wieder da.

    Wir lernen Deleja kennen. Du beschreibst sehr einfühlsam ihre Wünsche und Ängste und dann gleich das ganze Haus, das, du kennst mich schon, mir zu viel Raum einnimmt. Deleja ist etwas besonderes, die Erbin, die obwohl ein Mädchen, doch Männerkleidung trägt, um ihrem Vater das Leben zu erleichtern. Leider nutzt das nicht viel, weil ihre gedankenlosen Schwestern da gar keine Rücksicht nehmen. Deleja sehnt sich schon nach dem unbekannten Retter. Sie ahnt und hofft, dass er kommen wird.
    Die weißen und die roten Rosen spielen eine symbolische Rolle, schätze ich mal. Wie Shaan fühlt sie sich dem Wasser verbunden und du beschreibst sehr geschickt weitere Details zur Stadt und deren Umfeld. Sie hat einen Hauslehrer, dem sie aber im Moment nicht so richtig zuhört. Man spürt schon den Umbruch. Sonne und Feuer scheinen sie zu schwächen. Wir erfahren von ihren Alpträumen und als Dreingabe eröffnet ihr Vater, dass sie bald heiraten darf, was sie schockiert, weil sie weiß, dass es das Ende ihrer Unabhängigkeit bedeutet, egal welchen Kandidaten ihr Vater für sie bestimmt.
    Das Gefälle zwischen Haupt und Nebenfiguren ist gut gewählt. Lediglich das Haus als Nicht-Person erhält zu viel Raum. Ich würde das so in einem Roman erwarten, der ein Horrorhaus oder ein verwunschenes Haus zum Thema hat. Wenn dem nicht der Fall ist, empfinde ich es als zu betont.
    Das ist ziemlich gemein! Kapitel 4: Deleja 3602044641 Der Vater für den sie alles tut, kennt sie nicht gut genug. Er glaubt ihr zu helfen und droht sie dabei ganz ignorant ins Unglück zu stürzen. Schöne Beobachtung. Ist es nicht oft so, dass die für die wir alles geben würden und weniger oder nicht beachten? Deleja und Shaan sind sich sehr ähnlich, finde ich. Ich hätte jemand mit mehr Tatkraft und Temperament erwartet.
    Bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird.

    LG SilbenPrinz


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    Kapitel 4: Deleja Empty Re: Kapitel 4: Deleja

    Beitrag von Susanne Gavenis Mo 27 Okt 2014 - 14:05

    Hallo Silbenprinz!

    Das Anwesen der Albites ist zwar kein Horrorhaus, ich fand es aber trotzdem wichtig, es relativ ausführlich zu beschreiben, um zum einen deutlich zu machen, in was für einer Welt Deleja lebt (gerade im Vergleich zu Shaan), und zum anderen dem Leser ein Gefühl für das Szenario zu geben, das im weiteren Verlauf der Handlung eine Rolle spielen wird. Gerade weil das Haus der Albites kein gewöhnliches Haus ist, sollte der Leser einen genaueren Eindruck von den Örtlichkeiten mit ihren Innenhöfen, Festsälen und Galerien bekommen. Wenn sich später in diesem Haus und im Kontor der Albites für die Geschichte wichtige Dinge ereignen, wollte ich nicht erst dann, wenn die Aufmerksamkeit der Leser auf diese Aspekte konzentriert sein sollte, eine Beschreibung der Örtlichkeiten quasi Stück für Stück nachliefern müssen. Um die Beschreibung des Hauses nicht zu wuchtig zu machen, habe ich sie mit Delejas Rundgang verknüpft, bei dem ich zugleich auch ein paar ihrer Gefühle und Erinnerungen thematisieren konnte.

    Ja, Delejas Vater ist sicherlich ein netter Kerl, der für seine Tochter nur das Beste will. Allerdings - wie du sagst - kennt er sie leider nicht gut genug, um wirklich zu wissen, was für sie das Beste wäre. Und Deleja ist sich ihrer eigenen Identität zu unsicher und fühlt sich zu sehr ihrem Vater verpflichtet, als dass sie in diesem Moment aufbegehren und deutlich ihre Bedürfnisse artikulieren würde. Dass Deleja im Grunde auf ihre Weise genauso von Selbstzweifeln geplagt ist wie Shaan, war durchaus Absicht. Letztlich greift auch hier wieder dasselbe Prinzip, das verhindert, dass der Protagonist sich hinter dem Rücken starker Haupt-oder Nebenfiguren verstecken kann, statt selbst handeln und Entscheidungen treffen zu müssen. Wäre Deleja ein total selbstbewusstes Mädel, das energisch und voller Tatkraft die Dinge anpackt, hätte der Leser denken können: "Alles klar, Shaan ist zwar ein unfähiger Tropf, aber wenn er erst mal mit Deleja zusammengetroffen ist, wird sie das Kind schon schaukeln. Alles halb so wild." So hingegen weitet sich die Sorge, die man schon um Shaan empfunden hat, auch auf Deleja aus (zumindest war das meine Absicht). Zu wissen, dass Deleja irgendwann zu einem Kampf auf Leben und Tod mit dem Yinyal antreten muss, und ihr Auftreten und ihre Persönlichkeit zu erleben, sollte - ebenso wie bei Shaan - einen spannungsreichen Kontrast schaffen und den Leser neugierig machen, wie das den beiden armen Würmchen bloß gelingen soll.


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    Beitrag von SilbenPrinz Mi 29 Okt 2014 - 9:47

    Hallo Susanne,

    Man merkt bei allem was zu tust, dass du darüber nachgedacht hast. Eigentlich kann ich nur Alternativen anbieten. Es ist schwer zu sagen, welche Variante die bessere ist, jedes Ding hat seine Vor und Nachteile. Ich finde deine Hausbeschreibung sehr schön. Trotzdem - mein aber. Du hättest jeden Raum dann beschreiben können, wenn er wirklich im Blickpunkt der Geschichte steht. Ich verstehe, dass du in späteren Szenen die Handlung damit nicht belasten wolltest, doch du bist so versiert, das wäre dir bestimmt nicht passiert. Im Gegenteil, du hättest es sicher sehr harmonisch eingebaut. Davon bin ich überzeugt.

    LG SilbenPrinz


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    Beitrag von Susanne Gavenis Mi 29 Okt 2014 - 12:27

    Das ist lieb. Mal schauen, wie dein Eindruck ist, wenn im weiteren Verlauf der Handlung Deleja und die anderen Figuren im Setting des Hauses agieren. Dann können wir ja noch einmal überprüfen, ob du meinst, dass es völlig in Ordnung gewesen wäre, die Räumlichkeiten erst nach und nach innerhalb der jeweiligen Szenen vorzustellen, oder ob du die Entscheidung, das Anwesen in Delejas Einführungskapitel relativ ausführlich als Ganzes darzustellen, im Nachhinein für die bessere hältst, da sie die spätere Handlung flüssiger macht. Ich bin gespannt.


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    Beitrag von Élandor So 2 Nov 2014 - 18:52

    Heyo Susanne!

    Zur Beruhigung: Nein, es waren diesmal keine zu langen Sätze, die mich gestört haben. Nur ganz am Anfang einer:
    Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und huschte, nur mit einem Nachthemd bekleidet und mit bloßen Füßen, über den weichen Teppich, der die hölzernen Bohlen in ihrem Zimmer bedeckte, zu dem kleinen Tisch hinüber, der in der Mitte des Raums stand und eine weiße Decke mit kunstvoller Spitze trug.
    Sorry, aber eindeutig zu lang!
    Mein Vorschlag:
    Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und huschte, nur mit einem Nachthemd bekleidet und mit bloßen Füßen, über den weichen Teppich, hinüber zu dem kleinen Tisch. Dieser stand in der Mitte des Raumes und trug eine weiße Decke mit kunstvoller Spitze.
    So fände ich es deutlich einfacher zu lesen.

    Zu den Mädchen: Können sie sich an ihre Mutter erinnern? Sie waren sechs und vier, als sie starb. Ich glaube nicht, dass man sich dann daran erinnern kann, wie sie lief, was sie wie trug und wie sie vom Charakter her war. Oder geschieht es unabsichtlich, dass Vanaja sich wie ihre Mutter verhält?

    Ansonsten fand ich dies ein sehr schönes Kapitel. Man bekommt ein gutes Bild des Hofes und kann sich alles gut vorstellen! Zudem finde ich, dass ich dieses Buch immer wieder gut weglegen kann, aber nach gewisser Zeit doch wieder weiterlesen MUSS! Das finde ich sehr gut!

    LG Él


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    Beitrag von Susanne Gavenis Di 4 Nov 2014 - 15:11

    Schande über mich! Du hast recht, der Satz ist wirklich zu lang, den würde ich heute kürzer formulieren.

    Zu der Erinnerung: Mit sechs oder sieben Jahren kann man sich durchaus schon an eine Menge Dinge erinnern. Sicherlich spielt einem die Erinnerung auch manchmal Streiche, und man denkt, dass etwas zu diesem oder jenem Zeitpunkt passiert wäre, obwohl es tatsächlich deutlich früher oder später war. Allerdings wird ein sechs- oder siebenjähriges Kind, wenn die Mutter stirbt, mit Sicherheit sehr, sehr viele Eindrücke von ihr in seinem Gedächtnis haben, schließlich ist es ja kein Säugling mehr, der erst noch mühsam sprechen und die Umwelt um sich herum begreifen lernen muss. Bei einem Vierjährigen wird die Erinnerung vermutlich schon deutlich verschwommener sein, aber allgemeine Eindrücke und Empfindungen wird auch er schon abgespeichert haben. Wie ist das bei dir? Weißt du denn noch viele Dinge aus der Zeit, als du sechs oder sieben (oder vier) warst?

    Delejas Schwestern ahmen sicherlich nicht bewusst ihre Mutter nach, obwohl sie ihr Erscheinungsbild und ihr Auftreten unbewusst durchaus dabei im Hinterkopf haben mögen. Aber im Gegensatz zu Deleja sind es einfach Mädel, die sehr auf Äußerlichkeiten, Mode usw. stehen. Ich wollte dabei wieder einen möglichst großen Kontrast zu Delejas Persönlichkeit erzeugen. Gerade weil sich ihre Schwestern überhaupt keine Gedanken darüber machen, ob sie mit ihrem Auftreten vielleicht schmerzhafte Erinnerungen bei ihrem vater auslösen, muss Deleja die doppelte und dreifache Verantwortung übernehmen, um ihrem Vater den Schmerz zu ersparen. Ebenso wie Shaan neigt sie dazu, viel zu viel Verantwortung auf ihre Schultern zu laden und sich für Dinge schuldig zu fühlen, an denen andere durch ihr Verhalten die Schuld tragen und die sie letztlich nicht ändern kann.


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    Beitrag von Élandor Mi 5 Nov 2014 - 15:20

    Ich habe eigentlich gar keine festen Erinnerungen mehr an das Alter! Aber ich kenne mich da auch nicht so aus, was Erinnerungen bei Kleinkindern angeht. Ich fand es nur ein wenig sehr krass, dass sie sich doch noch so genau daran erinnert, was aber auch daran liegen kann, dass sie eine sehr geliebte Person verloren hat und bis heute an sie denkt. Wenn man eine Person verliert, die einem nicht so viel bedeutet hat, dann vergisst man viele Details wohl auch schnell.

    Okay, der Kontrast wird auf jeden Fall sehr deutlich. Übrigens eine schöne Idee, die Geschwister so unterschiedlich zu gestalten!


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    Beitrag von Susanne Gavenis Do 6 Nov 2014 - 18:53

    Ja, du hast auf jeden Fall recht. Die Mutter ist ja für das Kind über eine sehr, sehr lange Zeit hinweg praktisch das ganze Universum, und es ist auf eine existenzielle Weise auf sie konzentriert. Es wird deshalb mit Sicherheit schon sehr früh damit beginnen, eine gewaltige Menge an Erinnerungen - Gedanken, Gefühle, Erlebnisse, Körperempfindungen usw. - in seinem Gedächtnis abzuspeichern, die mit der Mutter zu tun haben. Das scheint ja tatsächlich bereits im Mutterleib loszugehen. Offenbar scheinen sich bereits sehr frühe Erfahrungen ins Körpergedächtnis des Kindes einzuprägen und als unbewusste Erinnerungen beim Heranwachsen mitgeschleppt zu werden. Von daher kann man die Bedeutung der Mutter bzw. der wichtigsten Bezugsperson für ein Kind überhaupt nicht groß genug einschätzen.


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