Ich gehe erstmal auf deine Frage der Musik ein: Sowohl, als auch.
Manchmal entdecke ich ein neues Lied und die Lyrik und Melodie spielt sofort einen Film in meinem Kopf ab.
Dann nutze ich natürlich auch Musik, um mich bewusst in eine Szene und ein Gefühl hinein zu versetzten. So wie man bei einem Film etwas mit Musik unterstreicht, hilft mir dies auch ungemein beim Schreiben in meiner emotionalen Kiste zu wühlen.
Zu Bildern: Oh Gott, oh Gott!
Ich sehe mir ein szenenhaftes Gemälde an und dann fängt die Fantasie in meinem Kopf an im Kreis zu rennen. Da passiert so viel emotional und visuell in mir drin, dass ich dann manchmal einfach nur apathisch vor mich hinstarre. Daher habe ich es auch irgendwann aufgeben, Mangas zu lesen, weil ich die Zeichnungen viel zu lange angestarrt habe. Das funktioniert für mich irgendwie nicht.
Im Speziellen gibt es ja die Behauptung, dass ein guter Autor nicht abgeschottet in seinem dunklen Kämmerchen sitzt, sondern die Welt erlebt und so in seinen Geschichten von diesen Erlebnissen zehren kann. Das kann ich für mich nur so unterschreiben.
Auf einem Berg zu stehen und den überschwänglichen Geruch von Nadelholz zu riechen, während man den brennenden Schmerz in den arbeitenden Lungen und müden Beine spürt und dennoch mit einem fetten Grinsen über die weite Ebene blickt, ist etwas das man 'einfangen' sollte.
Ich bin unglaublich viel unterwegs, probiere alles mögliche aus, lasse mir alles erklären und habe eine Neugierde, die nicht stillbar scheint.
Alleine mal ein Langschwert geführt zu haben, ist etwas, dass man als Fantasyautor durchaus in Betracht ziehen sollte.
Es gibt viele Dinge, die selbstverständlich und beiläufig erzählt werden. Das stört mich manchmal in Geschichten. Weiß einer von euch, wie lange es dauert, bis man aufgesattelt ist? Und wie beschissen, einem der Rücken weh tut, wenn man über eine Stunde eine Rüstung trägt? Wie wenig man sieht und wie sehr man anfängt zu fluchen, wenn einem plötzlich was ins Auge kommt?
Außerdem lasse ich mich natürlich gerne von anderen Schriftstücken inspirieren. Einerseits bezüglich der Handlung, andererseits bezüglich dem Schreibstil und wie bestimmte Dinge eingefangen wurden.
Daher gibt es für mich immer die 'gedankliche Inspiration' zu einer Handlung und der 'fachlichen Inspiration', wie ich etwas vermitteln kann.