von Gaia Athanasia Do 20 Sep 2018 - 16:43
Doranas Perlen
Aussehen:
Hierbei handelt es sich um einen Strauch, der gewaltige Ausmaße annehmen kann, sofern die jungen Triebe nicht beschnitten oder von Wild gefressen werden. Verholzte Äste sind sehr hart und nur schwer zu brechen. Im Frühling bildet der Strauch kleine, weiße, fünfblättrige Blüten. Die Blätter sind oval und gezahnt.
Der Strauch an sich ist relativ unspektakulär; interessant sind die Früchte. Aus einer Blüte bilden sich bis zu fünf kleine, holzige Kugeln, von denen jeweils eine an einem langen Stiel hängt. Der Durchmesser dieser Kugeln beträgt etwa einen Zentimeter. Öffnet man die extrem harte Schale, findet man im Inneren rotes, bitter schmeckendes Fruchtfleisch. In dieser Form lassen sich die Früchte weder als Nahrung noch als Heilmittel verwenden.
Während des ersten Nachtfrostes platzt die harte Schale auf. Im Laufe des darauffolgenden Tages reifen die Früchte aus. Sie hängen nun als feste, hellrosa Perlen an dem Strauch. Bei der Ernte ist Eile geboten, denn erstens stehen diese Früchte auf der Speisekarte fast aller Vögel, und zweitens erfrieren sie mit dem nächsten Nachtfrost und werden unbrauchbar.
Die ausgereiften Früchte haben einen süßlichen Geschmack.
Verwendung:
Die Heilwirkung blieb lange unerkannt. Heute weiß man, dass das Destillat aus Doranas Perlen als Schmerzmittel und Fiebersenker eingesetzt werden kann. Der Brei aus rohen Früchten wirkt kühlend, sodass er für Umschläge bei Verstauchungen, Prellungen oder Zerrungen verwendet wird.
Die bedeutendste Wirkung haben jedoch die in einem speziellen Verfahren (*) getrockneten Perlen: zerrieben in blutende Wunden gestreut, reparieren sie die verletzten Gefäße und beschleunigen die Heilung des Gewebes.
Vorkommen:
in allen gemäßigten Klimazonen; typische Allerweltspflanze
* Um Doranas Perlen zu trocknen, fädelt man sie auf einen dünnen Faden und trägt die Früchte zehn Tage lang wie eine Kette um den Hals. Die Körperwärme und die über die Haut abgegebene Feuchtigkeit sorgen für eine schonende Trocknung.