Das im Fantasy am häufigsten vorkommende Reptil (wenn es denn als solches gelten soll) ist wahrscheinlich immer noch der Drache; bei mir zählen Drachen als eigene Spezies, weil sie als Reptilien nur vierstrahlig sein dürften, und da ich die Drachen mit Armen und Beinen plus Flügeln (sechsstrahlig) immer irgendwie besser fand, sind Drachen meiner Ansicht nach explizit keine Reptilien.
Nur, dass klar ist: Diese sollen bei dieser Diskussion außen vor bleiben! Allerdings nicht wegen der Frage, ob sie Arme oder nur Flügel haben, sondern vor allem, weil es in diesen Welten und Völker-Threads ja oft um die Frage geht, wie die Gesellschaften dieser anderen Völker aufgebaut sind, und Drachen, egal, wie intelligent, sind dann doch meistens eher "Wildtiere".
Wenn man sich dann Reptilien zuwendet, die Häuser und Städte bauen, kommt man zwangsläufig näher an eine menschliche Erscheinungsform heran. Hier sehe ich geschichtsübergreifend vor allem zwei Spezies, die infrage kommen: Schlangenmenschen und aufrechtgehende Echsen.
Warum es überhaupt Humanoide gibt, die keine Säugetiere sind, muss natürlich auch im Fantasy erstmal irgendwie erklärt werden.
Der von den öffentlich-rechtlichen bekannte Astronom Prof. Harald Lesch meinte einmal, frei nach seinem Motto "der Außerirdische ist auch nur ein Mensch", dass, wenn es auf anderen Welten intelligentes Leben gibt (=intelligent genug, um Raumschiffe zu bauen), das auf jeden Fall keine Fische sein werden. Da geht es - neben der Frage nach der maximal möglichen Intelligenz, die ein Säugetier im Vergleich zu einem Reptil, Amphib, Insekt oder Fisch entwickeln kann - natürlich auch um das rein mechanische Problem, dass man zum Errichten komplexer Bauwerke Hände braucht.
Beim "Meervolk", wie Nixen und Wassermänner zumindest im Hause Wizards of the Coast (=bei Magic und D&D) heißen, ist zwar klar, dass sie Arme haben, jedoch nicht, warum sie die entwickelt haben. Die menschliche Art zu schwimmen ist ja nun nicht gerade die effizienteste Form der Fortbewegung unter Wasser.
Bei Schlangenmenschen - hier nehme ich mit den Nagas aus der Welt Tarkir jetzt wieder ein Magic-Beispiel - hat man sich zumindest den Gedanken gemacht, dass ein Volk, das keine Beine hat, sondern "aufrecht kriecht", natürlich keine Treppen verbauen würde, sondern Rampen.
Der Echsenmensch hat dieses Problem natürlich nicht.
Vor allem aber ist natürlich die interessanteste Frage, welche Philosophien diese Gesellschaften verfolgen. Und da fange ich mal ganz freudianisch bei der Fortpflanzung an:
Sowohl bei Reptilien als auch bei Fischen findet man, soweit ich das als Laie beurteilen kann, deutlich mehr R-Strategen als K-Strategen - insbesondere, da die meisten Eier legen. Es gibt zwar bestimmte Haie, die lebend gebären, aber die meisten kleineren Fische streuen ihre Eier einfach in die Gegend, die Männchen gießen ihren Samen drüber, und alle machen sich vom Acker. Schlangenmütter legen ihre Eier ebenfalls einfach in die Gegend und verschwinden. Ich habe sogar schon von Schlangen gehört, die auf das Schlüpfen ihrer Jungen "lauern" und dann die Schwächeren auffressen - es überleben nur die, die beim Schlüpfen bereits selbstständig genug sind, sich zu verteidigen oder sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Kurzum: Bei den Nachkommen wird deutlich mehr auf Quantität gesetzt als auf Qualität.
Vor dem Hintergrund würde ich also meinen Schlangenmenschen schon einmal eine sehr (sozial-)darwinistische "Survival-of-the-Fittest"-Mentalität attestieren, und zwar eine, die an Brutalität selbst über die extremsten Ausprägungen des menschlichen Sozialdarwinismus hinausgeht. Ein Schlangenmensch-Kind kann keine Hilfe oder Zuneigung von seinen Eltern erwarten, bekommt die Eltern im Zweifel nicht mal zu Gesicht, oder muss sie fürchten. Dementsprechend lernt weder das einzelne Individuum noch das Volk als ganzes diese Eigenschaften jemals, weil sie für sie evolutionär gesehen nicht von Vorteil sind.
Die Frage ist nur: Wie kann ein Volk mit dieser Philosophie eine stabile Gesellschaft aufbauen? Wir Menschen kennen es ja nicht anders als über Kooperation - nun sind wir aber auch eindeutig K-Strategen, stecken also deutlich mehr Aufwand in unsere einzelnen Nachkommen, und der Verlust eines einzelnen Kindes schmerzt Menschen daher auch umso mehr, während wir bei Reptilien davon ausgehen müssen, dass ihnen das am A**** vorbeigeht.
Klar, Kooperation kann auch mal aus rein egoistischer Perspektive langfristig ein Vorteil sein, weil es die eigenen, individuellen Überlebenschancen erhöht. Das gilt allerdings auch für Mitleid, Vergebung etc., alles Eigenschaften, die ich mit Schlangenmenschen nicht gerade assoziieren würde.
Deshalb fällt es mir etwas schwer, mir vorzustellen, dass Kooperation unter Reptilien-Menschen über das gemeinsame Jagen hinausgeht.
Habt ihr irgendeine Form von reptilienartigen Humanoiden in euren Geschichten? Und wenn ja, wie ticken die so?
Nur, dass klar ist: Diese sollen bei dieser Diskussion außen vor bleiben! Allerdings nicht wegen der Frage, ob sie Arme oder nur Flügel haben, sondern vor allem, weil es in diesen Welten und Völker-Threads ja oft um die Frage geht, wie die Gesellschaften dieser anderen Völker aufgebaut sind, und Drachen, egal, wie intelligent, sind dann doch meistens eher "Wildtiere".
Wenn man sich dann Reptilien zuwendet, die Häuser und Städte bauen, kommt man zwangsläufig näher an eine menschliche Erscheinungsform heran. Hier sehe ich geschichtsübergreifend vor allem zwei Spezies, die infrage kommen: Schlangenmenschen und aufrechtgehende Echsen.
Warum es überhaupt Humanoide gibt, die keine Säugetiere sind, muss natürlich auch im Fantasy erstmal irgendwie erklärt werden.
Der von den öffentlich-rechtlichen bekannte Astronom Prof. Harald Lesch meinte einmal, frei nach seinem Motto "der Außerirdische ist auch nur ein Mensch", dass, wenn es auf anderen Welten intelligentes Leben gibt (=intelligent genug, um Raumschiffe zu bauen), das auf jeden Fall keine Fische sein werden. Da geht es - neben der Frage nach der maximal möglichen Intelligenz, die ein Säugetier im Vergleich zu einem Reptil, Amphib, Insekt oder Fisch entwickeln kann - natürlich auch um das rein mechanische Problem, dass man zum Errichten komplexer Bauwerke Hände braucht.
Beim "Meervolk", wie Nixen und Wassermänner zumindest im Hause Wizards of the Coast (=bei Magic und D&D) heißen, ist zwar klar, dass sie Arme haben, jedoch nicht, warum sie die entwickelt haben. Die menschliche Art zu schwimmen ist ja nun nicht gerade die effizienteste Form der Fortbewegung unter Wasser.
Bei Schlangenmenschen - hier nehme ich mit den Nagas aus der Welt Tarkir jetzt wieder ein Magic-Beispiel - hat man sich zumindest den Gedanken gemacht, dass ein Volk, das keine Beine hat, sondern "aufrecht kriecht", natürlich keine Treppen verbauen würde, sondern Rampen.
Der Echsenmensch hat dieses Problem natürlich nicht.
Vor allem aber ist natürlich die interessanteste Frage, welche Philosophien diese Gesellschaften verfolgen. Und da fange ich mal ganz freudianisch bei der Fortpflanzung an:
Sowohl bei Reptilien als auch bei Fischen findet man, soweit ich das als Laie beurteilen kann, deutlich mehr R-Strategen als K-Strategen - insbesondere, da die meisten Eier legen. Es gibt zwar bestimmte Haie, die lebend gebären, aber die meisten kleineren Fische streuen ihre Eier einfach in die Gegend, die Männchen gießen ihren Samen drüber, und alle machen sich vom Acker. Schlangenmütter legen ihre Eier ebenfalls einfach in die Gegend und verschwinden. Ich habe sogar schon von Schlangen gehört, die auf das Schlüpfen ihrer Jungen "lauern" und dann die Schwächeren auffressen - es überleben nur die, die beim Schlüpfen bereits selbstständig genug sind, sich zu verteidigen oder sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Kurzum: Bei den Nachkommen wird deutlich mehr auf Quantität gesetzt als auf Qualität.
Vor dem Hintergrund würde ich also meinen Schlangenmenschen schon einmal eine sehr (sozial-)darwinistische "Survival-of-the-Fittest"-Mentalität attestieren, und zwar eine, die an Brutalität selbst über die extremsten Ausprägungen des menschlichen Sozialdarwinismus hinausgeht. Ein Schlangenmensch-Kind kann keine Hilfe oder Zuneigung von seinen Eltern erwarten, bekommt die Eltern im Zweifel nicht mal zu Gesicht, oder muss sie fürchten. Dementsprechend lernt weder das einzelne Individuum noch das Volk als ganzes diese Eigenschaften jemals, weil sie für sie evolutionär gesehen nicht von Vorteil sind.
Die Frage ist nur: Wie kann ein Volk mit dieser Philosophie eine stabile Gesellschaft aufbauen? Wir Menschen kennen es ja nicht anders als über Kooperation - nun sind wir aber auch eindeutig K-Strategen, stecken also deutlich mehr Aufwand in unsere einzelnen Nachkommen, und der Verlust eines einzelnen Kindes schmerzt Menschen daher auch umso mehr, während wir bei Reptilien davon ausgehen müssen, dass ihnen das am A**** vorbeigeht.
Klar, Kooperation kann auch mal aus rein egoistischer Perspektive langfristig ein Vorteil sein, weil es die eigenen, individuellen Überlebenschancen erhöht. Das gilt allerdings auch für Mitleid, Vergebung etc., alles Eigenschaften, die ich mit Schlangenmenschen nicht gerade assoziieren würde.
Deshalb fällt es mir etwas schwer, mir vorzustellen, dass Kooperation unter Reptilien-Menschen über das gemeinsame Jagen hinausgeht.
Habt ihr irgendeine Form von reptilienartigen Humanoiden in euren Geschichten? Und wenn ja, wie ticken die so?